Corona verschafft Ventilatorenspezialist Nachfrageschub
Stuttgart/Mulfingen – Der Ventilatorenspezialist ebm-Papst verzeichnet wegen der Coronakrise eine enorm hohe Nachfrage in der Medizintechnik. Insbesondere bei Komponenten für Beatmungsgeräte sei die Nachfrage um das 15-fache auf 1,5 Millionen Einheiten im Jahr gestiegen, sagte Stefan Brandl, Vorsitzender der Geschäftsführung, in Mulfingen. „Es kamen Anfragen aus der ganzen Welt – und auch bei der Luft- und Klimatechnik ging es teilweise ab.“
Dennoch werde die Konjunktur- und Coronakrise ebm-Papst mittelfristig stark belasten und dem Unternehmen viel abverlangen, prognostizierte Brandl. Er lobte die Coronamaßnahmen der Bundesregierung, die Wirtschaftsimpulse vor allem auch in den Zukunftsgebieten Digitalisierung und Klimatechnologie auslösten.
Das Geschäftsjahr 2019/20, das bei ebm-Papst am 31. März 2020 endete, habe beim Umsatz mit gut 2,2 Milliarden Euro auf Vorjahresniveau gelegen. „Hinter uns liegt ein in den ersten drei Quartalen ordentliches Wachstumsjahr, das am Ende durch weitreichende Vorsichtsmaßnahmen zum Schutz unserer Mitarbeiter, Störungen in den Lieferketten und rückläufige Auftragseingänge den Vorjahresumsatz nur knapp übertraf.“
Zu den Ergebniszahlen macht das Familienunternehmen traditionell keine Angaben; es sei stabil geblieben, sagte Brandl lediglich. Im aktuellen, von Unsicherheiten geprägten Geschäftsjahr wolle man auf Sicht steuern, hieß es weiter – es werde mit unterschiedlichen Konjunkturszenarien geplant. Davon hingen auch die Investitionen ab.
Rund 110 Millionen Euro will ebm-Papst in jedem Fall in Forschung und Entwicklung stecken. Das Unternehmen beschäftigt weltweit rund 14.600 Menschen, davon 45 Prozent in Deutschland.
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