Coronaausbruch in Hamburger Pflegeheim

Hamburg – In einem Pflegeheim der Diakoniestiftung Alt-Hamburg hat es einen größeren Coronaausbruch gegeben. Seit Weihnachten haben sich in dem Altenheim 88 der 118 Bewohner mit dem Erreger angesteckt, sagte Geschäftsführer-Assistent Jan Hell.
Auch 26 der 96 Mitarbeiter wurden seitdem positiv auf SARS-CoV-2 getestet. Zudem seien seitdem zehn infizierte Senioren gestorben. Die Hamburger Sozialbehörde bestätigte die Zahlen. Ob es sich bei dem Ausbruch um den bislang größten in einem Hamburger Pflegeheim handelte, konnte der Behördensprecher nicht sagen. Zuvor hatten die Morgenpost und die Bild berichtet.
Hell ging davon aus, dass in dem betroffenen Seniorenhaus Matthäus in Hamburg-Winterhude mittlerweile das Schlimmste überstanden ist. „Erfreulicherweise kann man sagen, dass beim letzten Test keine weiteren Infektionen dazu gekommen sind. Ich glaube, wir sind an dem Punkt, wo das fast überwunden ist.“
Besuche sind aufgrund der Coronainfektionen in der Einrichtung derzeit nicht erlaubt. Wann das Gesundheitsamt das Verbot wieder aufheben wird, war zunächst unklar. Hell ging davon aus, dass in etwa zwei Wochen wieder Besucher reingelassen werden können.
Wie es zu dem Ausbruch kommen konnte, war zunächst unklar. Die erste Infektion war Hell zufolge am 25. Dezember festgestellt worden. Das Gesundheitsamt und das Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) seien gerade dabei, das zu erforschen.
„Uns interessiert das natürlich auch brennend.“ Geimpft sind die Bewohner des Seniorenhauses bislang noch nicht. In Häusern mit Ausbruchsgeschehen darf Hell zufolge nicht gegen Corona geimpft werden. „Ich denke aber, die Bewohner werden in Kürze auch einen Impftermin bekommen.“
Die Diakoniestiftung Alt-Hamburg betreibt elf Häuser mit etwa 1.200 Bewohnern, die von 800 bis 900 Mitarbeitern betreut und gepflegt werden. Der Hamburger Sozialbehörde zufolge sind im vergangenen Jahr 403 Bewohnern von Hamburger Pflegeheimen mit SARS-CoV-2 gestorben, 190 waren es allein im Dezember.
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