COVID-19: Impfstrategie soll chronisch Kranke stärker berücksichtigen

Düsseldorf – Die Bundesarbeitsgemeinschaft Selbsthilfe von Menschen mit Behinderung, chronischer Erkrankung und ihren Angehörigen (BAG Selbsthilfe) hat eine Überarbeitung der geplanten Impfstrategie gegen den COVID-19 Virus gefordert.
Die Organisation kritisiert, dass Menschen mit schweren Vorerkrankungen laut der aktuellen Empfehlung der Ständigen Impfkommission (STIKO) erst in dritter Linie geimpft werden sollen und fordert, Menschen mit Vorerkrankungen bei der anstehenden Impfstrategie höher zu priorisieren.
„Menschen mit schweren chronischen Erkrankungen oder Behinderungen gehören zu den vulnerabelsten Gruppen; dies hat nicht nur die Leopoldina, sondern auch die Ständige Impfkommission anerkannt“, sagte Martin Danner, Bundesgeschäftsführer der BAG Selbsthilfe, mit Verweis auf eine entsprechende STIKO-Empfehlung.
Diese bestätige, dass Menschen mit Trisomie 21 und Organtransplantation ebenso hohes Risiko für einen schweren Verlauf hätten wie Hochbetagte. Auch die Impfpriorität von pflegenden Angehörigen werde in der Empfehlung zur Impfstrategie nicht genügend berücksichtigt. „Sie stellen den größten Pflegedienst der Nation dar, rund 70 Prozent der Pflegebedürftigen werden zu Hause gepflegt“, so Danner.
Vor diesem Hintergrund hat die BAG Selbsthilfe die Bundesregierung aufgefordert, Menschen mit chronischen Erkrankungen, Behinderungen und pflegenden Angehörigen eine hohe Priorität bei der Impfung gegen COVID-19 einzuräumen.
Damit Menschen mit Behinderungen die gleiche Chance auf den Zugang zu einer Impfung haben, müsse zudem die Barrierefreiheit der Impfzentren und der Terminvereinbarung sichergestellt sein, so die Selbsthilfeorganisation.
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