COVID-19-Impfung reduziert das Risiko für Long COVID

Stockholm – Eine COVID-Immunisierung reduziert bei Erwachsenen, die vor der Infektion vollständig geimpft waren, das Risiko, an Long COVID zu leiden, um etwa 27 Prozent. Das hat eine Literaturrecherche ergeben, die das Europäische Zentrum für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten (European Centre for Disease Prevention and Control, ECDC), jetzt vorgestellt hat.
„Eine wichtige Erkenntnis dieser Studie ist, dass Impfungen nicht nur vor schweren Folgen akuter Erkrankungen während einer Pandemie schützen, sondern auch dazu beitragen können, das Risiko erheblicher Langzeitfolgen zu verringern“, sagte Edoardo Colzani, Leiter der Abteilung für Atemwegsviren und Legionellen beim ECDC.
Die Übersicht konzentrierte sich auf Studien, die in Europa und vergleichbaren Regionen durchgeführt wurden. Angesichts der großen Bandbreite an Definitionen für Long COVID wählte das Autorenteam jene Studien aus, welche die klinische Falldefinition der Weltgesundheitsorganisation (WHO) für Post-COVID-19-Zustände (PCC) anwendeten.
Von zwölf Studien, die untersuchten, ob eine COVID-19-Impfung das PCC-Risiko senkt, untersuchten neun das Risiko für die allgemeine erwachsene Bevölkerung, zwei das Risiko für immungeschwächte erwachsene Bevölkerung und eine das Risiko für die allgemeine Kinder- und Jugendbevölkerung.
Sechs Studien für die allgemeine erwachsene Bevölkerung zeigten, dass eine vollständige Impfung vor der Infektion einen statistisch signifikanten Effekt auf die PCC-Reduktion im Vergleich zu keiner Impfung hatte.
„Es gibt jedoch noch immer nur begrenzte Belege dafür, ob eine Impfung die Dauer der PCC-Symptome oder das Risiko, an PCC zu erkranken, bei Kindern, Jugendlichen und immungeschwächten Personen reduziert“, berichtet das Autorenteam.
Deswegen seien weitere Studien zur Wirkung der Impfung erforderlich. Diese sollten sich insbesondere auf Gruppen wie Kinder, Erwachsene und immungeschwächte Personen konzentrieren“, empfehlt die Autorengruppe.
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