Cube: Helios baut Versorgungswürfel

Leipzig – Der Klinikkonzern Helios will mit einem neuen Telemedizinkonzept helfen, die Gesundheitsversorgung in strukturschwachen Regionen des globalen Südens zu stärken. „The Cube“ ist eine sogenannte „Walk-in-Lösung“, bei der Patienten in wenigen Quadratmetern großen Einheiten per Videosprechstunde betreut werden und an sich selbst diagnostische Verfahren anwenden können.
Laut Helios sind die Würfel flexibel adaptierbar und verbinden digitale mit physischen Untersuchungsmethoden: Patienten können sich mit Ärzten verbinden lassen, die sie bei diagnostischen Verfahren wie Röntgen, Ultraschall, Blutdruck- und Augendruckmessung anleiten. Die Ergebnisse erhalten die kooperierenden Ärzte über die App Curalie direkt zur Verfügung gestellt, sodass eine weiterführende Therapie direkt im Anschluss begonnen werden kann.
Vor allem Herz-Kreislauf- sowie Lungenerkrankungen und Diabetes könnten so effektiv medizinisch überwacht und behandelt werden. „Mit Cube bündeln wir all unsere Erfahrung aus evidenzbasierter Medizin und wollen sie flexibel und im Kombination mit unseren digitalen Angeboten für jeden, überall und immer verfügbar machen“, erklärte Francesco De Meo, CEO der Helios Health, vorgestern bei der Vorstellung des Projekts in Leipzig.
In direkter Nähe zum dortigen Herzzentrum und Helios Park-Klinikum sind in den vergangenen Monaten die weltweit ersten Cube-Modelle entstanden. Sie sollen künftig vor allem in wirtschaftsschwachen Ländern in Afrika und Südamerika zum Einsatz kommen.
Die global noch immer präsente Coronapandemie habe eindrucksvoll deutlich gemacht, dass Gesundheitsversorgung so wie sie global bislang war, nicht ausreicht, um Medizin schnell lokal und für jeden verfügbar zu machen. Mehr als die Hälfte aller Menschen weltweit habe keinen umfassenden Zugang zu grundlegender medizinischer Versorgung.
Deshalb wolle Helios mit Cube flexibel adaptierbare digitale, telemedizinische und physische Einheiten weltweit dort errichten, wo Menschen dieser Zugang bisher fehlt. Oft wären weder die notwendigen finanziellen Mittel noch das qualifizierte Personal vorhanden, um lokal eine eigene medizinische Infrastruktur flächendeckend aufzubauen, so De Meo.
„Cube bietet genau das: Aus unserem bestehenden Netzwerk von medizinischen Experten transportieren wir Qualitätsmedizin digital in die Welt. Dadurch sind vor Ort nur geringe minimale Investitionen in die technische Infrastruktur erforderlich.“
Die Würfel könnten alleinstehend aufgebaut werden oder aber in bestehende Strukturen wie Einkaufszentren integriert werden. „Unser Ansatz ist der einfache und damit frühzeitige Zugang zu medizinischer Versorgung: Schneller und früherer Zugang zu exzellenter Diagnostik und Therapie kann schwere Erkrankungen vermeiden, Gesundheit bewahren oder schaffen“, erklärte De Meo. Damit helfen wir Menschen, ein gesünderes Leben zu führen, vermeiden Spätfolgen chronischer Erkrankungen und senken die weltweiten Ausgaben der Gesundheitssysteme.“
Helios Health agiert als Gesundheitsanbieter in einem globalen Netzwerk, darunter aus Kliniken und Praxen in Deutschland, Spanien, Latein-Amerika, den USA und Kanada. Mehr als 120.000 Experten, darunter 20.000 Ärzte und 40.000 Pfleger zählen laut Konzern zum Netzwerk von Helios.
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