Daten zu Viruslast von Influenza im Abwasser werden wöchentlich veröffentlicht

Berlin – Die in der Coronapandemie eingeführte Abwassersurveillance in Deutschland liefert nun auch Daten zur Grippe. Dadurch könne die Influenzasituation hierzulande noch umfassender bewertet werden, teilte das Robert-Koch-Institut (RKI) heute auf der Plattform X mit (früher Twitter).
Demnach wird die Viruslast von Influenza A- und B-Viren im Abwasser nun wöchentlich veröffentlicht. Zu finden seien die Angaben unter anderem im Wochenbericht zu akuten respiratorischen Erkrankungen der Arbeitsgemeinschaft Influenza am RKI.
Solche Daten erlauben Rückschlüsse zum Trend der Infektionsdynamik. Sie sind eine Ergänzung zu anderen Überwachungssystemen.
Dem aktuellen Wochenbericht zufolge sind die Werte für Influenza derzeit noch im niedrigen Bereich, die Grippewelle hat noch nicht begonnen. Anders bei SARS-CoV-2: Hier zeigt das Abwassermonitoring seit mehreren Wochen einen starken Anstieg der Viruslast.
Auch die Zahl der akuten Atemwegserkrankungen insgesamt liegt dem Bericht zufolge nach wie vor auf einem vergleichsweise hohen Niveau für die Jahreszeit. Für die Woche vom 14. Oktober geht das RKI deutschlandweit von rund 6,9 Millionen Betroffenen aus, unabhängig von einem Arztbesuch.
Demnach gab es geschätzt rund 8.200 akute Atemwegsinfektionen pro 100.000 Einwohner. Im Vergleich zur Vorwoche sei die Zahl der Erkrankungen gesunken, vor allem bei Schulkindern im Alter von fünf bis 14 Jahren. Die Zahl der schwer verlaufenden Fälle ist den RKI-Angaben zufolge insgesamt niedrig und liegt auf dem Niveau der Vorjahre.
1,5 Millionen Arztbesuche wegen Atemwegserkrankung
Die geschätzte Zahl der Coronaerkrankungen lag den Angaben zufolge bei 900 pro 100.000 Einwohner. Durch die Herbstferien in einigen Bundesländern können die Werte laut RKI stärker schwanken und sich nachträglich noch erhöhen.
Proben aus Arztpraxen wiesen am häufigsten Rhinoviren (29 Prozent) und Coronaviren (19 Prozent) auf. Hochgerechnet gingen rund 1,5 Millionen Menschen wegen einer akuten Atemwegserkrankung zum Arzt.
11.580 laborbestätigte Coronafälle
Insgesamt wurden dem RKI in der vergangenen Woche bislang 11.580 laborbestätigte Coronafälle gemeldet. Das sind etwas weniger als in der Woche zuvor (bisher rund 12.040).
In der aktuellen Saison seien bislang 193 Todesfälle mit Coronainfektion an das RKI übermittelt worden. Fast alle Verstorbenen (96 Prozent) waren demnach 60 Jahre alt oder älter.
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