Vermischtes

Deutsche verbringen mehr als zehn Stunden am Tag mit Sitzen

  • Montag, 4. August 2025
Schreibtisch Rücken Rückenschmerzen
/Chanelle Malambo, peopleimages.com, stock.adobe.com

Berlin – Die Mehrheit der Menschen in Deutschland bewegt sich zu wenig und sitzt zu lange. Im Schnitt verbringen die Bundesbürger an einem Werktag mehr als zehn Stunden im Sitzen, das sind fast zwei Stunden mehr als noch vor zehn Jahren, wie aus einem Report der Deutschen Krankenversicherung (DKV) hervorgeht.

Zusammen mit der Deutschen Sporthochschule Köln und der Universität Würzburg wurde für den DKV-Report zum achten Mal das Gesundheitsverhalten der Deutschen untersucht.

Im Zentrum standen Ernährung, körperliche Aktivität, Alkoholkonsum, Rauchen, Stressverhalten und die im Sitzen verbrachte Zeit. Dazu wurden zwischen dem 11. Februar und dem 17. März mehr als 2.800 Menschen befragt.

Die durchschnittliche Sitzdauer erhöhte sich demnach pro Werktag binnen zwei Jahren von neun Stunden und 58 Minuten auf etwa zehn Stunden und 13 Minuten. Im Schnitt dreieinhalb Stunden davon sitzen die Menschen am Arbeitsplatz, zweieinhalb Stunden vor dem Fernseher und anderthalb Stunden an Computer oder Tablet.

Aufgrund ihres Sitz- und Bewegungsverhaltens weisen 37 Prozent der Befragten ein erhöhtes Sterberisiko auf.

„Dieser gefährliche Trend muss dringend gestoppt werden. Wir brauchen einen gesellschaftlichen Wandel, der vom Sitzen wegführt und einen Alltag ermöglicht, in dem Bewegung erlaubt, unterstützt und sogar belohnt wird“, sagt Ingo Froböse von der Deutschen Sporthochschule Köln.

Der Befragung zufolge leben nur zwei Prozent der deutschen Bevölkerung rundum gesund. Dabei erzielen Frauen über alle Benchmarks hinweg die besseren Ergebnisse: Während drei Prozent von ihnen alle Kriterien für ein rundum gesundes Leben erfüllen, schaffen dies nur ein Prozent der Männer.

Beim Blick auf die einzelnen Benchmarks „Körperliche Aktivität“, „Ernährung“, „Rauchen/Dampfen“, „Alkoholverzicht“ und „Stressempfinden“ bietet sich eine gemischte Bilanz. 68 Prozent der Befragten erreichen den Benchmark für körperliche Aktivität. Bei der gesunden Ernährung erfüllen dagegen nur etwas mehr als ein Drittel die Anforderungen (34 Prozent).

Erfasst wurden auch Daten zur digitalen Gesundheitskompetenz. Demnach verfügen insgesamt lediglich 35 Prozent der Befragten über eine exzellente digitale Gesundheitskompetenz. Grundsätzlich gilt hierbei: Je jünger die Befragten, desto besser die digitale Gesundheitskompetenz.

Zudem spielt Bildung eine Rolle – nur 29 Prozent der Befragten mit mittlerer Reife verfügen über eine exzellente digitale Gesundheitskompetenz, bei Hochschulabsolventen steigt dieser Anteil auf 43 Prozent.

Bei der Inanspruchnahme von Präventionsangeboten zeigt sich ebenfalls Verbesserungspotenzial. Während Impfungen anerkannt sind und von 79 Prozent in Anspruch genommen werden, nutzen nur 21 Prozent der Befragten strukturierte Präventionsangebote.

afp/aha

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