Vermischtes

DRK-Kliniken schließen Krankenhausstandort in Berlin-Mitte

  • Montag, 20. Januar 2025
/picture alliance, Bildagentur-online, Schoening
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Berlin – Die DRK-Kliniken Berlin wollen ihr Krankenhaus im Bezirk Mitte schließen. Die dortigen Leis­tungen sollen künftig in einem anderen Haus im Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf erbracht werden. Der jetzige Standort stehe ab 2026 für die stationäre Versorgung nicht mehr zur Verfügung, erklärt der Berliner Senat auf Anfrage.

Mit der Kranken­hausreform setze sich ein Trend zur Bündelung und Spezialisierung von Angeboten fort, teilte der Vorsitzende der Geschäftsführung der DRK-Kliniken Berlin, Christian Friese, mit. An der Versorgung der Patienten ändere sich in den kommenden Monaten nichts. Das Haus verfügt nach eigenen Angaben über 259 Betten.

Auch die Arbeitsplätze in der Pflege und im Funktionsdienst, also etwa das Krankenpflegepersonal für den Opera­tionsdienst sowie Hebammen und Geburtshelfer, sollen demnach vollständig erhalten bleiben. Für Ärztinnen und Ärzte gelte dies im Prinzip auch, allerdings würden dort gegebenenfalls einige Stellen nicht nachbesetzt.

Unter anderem die Lungenheilkunde, Thoraxchi­rurgie, Gefäßmedizin und Palliativmedizin sollen zukünftig von dem gemeinsamen größeren Standort am Spandauer Damm erbracht werden. Die Umbauarbeiten sollen voraus­sichtlich 2026 beginnen, hieß es. Der gesamte Prozess werde rund drei Jahre in Anspruch nehmen.

Was in Mitte geschehe, sei noch offen. „Wir nehmen unsere Verantwortung im Kiez sehr ernst und werden als DRK-Schwesternschaft Berlin weiterhin dafür Sorge tragen, dass vor Ort eine sozialwirtschaftliche Nutzung entwickelt wird, die zu unseren Grundsätzen passt“, teilte Oberin Doreen Fuhr mit, Vorstands­vor­sitzende der DRK-Schwestern­schaft Berlin. Diese ist alleiniger Gesellschafter der DRK-Kliniken.

Die DRK-Kliniken kündigten Gespräche mit der Senatsverwaltung für Wissenschaft, Gesundheit und Pflege und mit umliegenden Krankenhäusern an. Sie umfassen nach eigenen Angaben vier Krankenhäuser, ein Hospiz und eine stationäre Pflegeeinrichtung.

Die DRK-Kliniken hätten sich „nach umfangreicher Analyse sowie in enger Abstimmung mit der SenWGP als Planungsbehörde und den umliegenden Krankenhäusern zu diesem Schritt entschieden“, sagte ein Sprecher der Senatsverwaltung für Wissenschaft, Gesundheit und Pflege (SenWGP) dem Deutschen Ärzteblatt.

Auch in Berlin seien eine Überprüfung der Versorgungsstruktur und mehr Spezialisierung von Leistungen an den Krankenhausstandorten essenziell, um die Versorgung der Menschen in Zukunft in hoher Qualität vorzuhalten.

Die Senatsverwaltung begrüße deshalb, „dass sich die DRK-Kliniken mit Blick auf die dringend notwendige Krankenhausreform frühzeitig Gedanken gemacht haben, wie sie ihre bestehenden Häuser künftig aufstellen möchten“. Dazu gehöre auch, die Häuser mit stationärer Versorgung auf ihre Relevanz für die Versorgung von morgen zu prüfen und gegebenenfalls umzustrukturieren.

Die DRK Kliniken Berlin sind ein freigemeinnütziger Unternehmensverbund, der in der Hauptstadt vier Kranken­häuser, ein Hospiz und eine stationären Pflegeeinrichtung betreibt. Nach eigenen Angaben versorgen die rund 4.000 Mitarbeitenden jährlich mehr als 200.000 Patienten in mehr als 30 Fachabteilungen, 26 zertifizierten Zentren, acht zertifizierten Organzentren sowie drei Zentralen Notaufnahmen.

lau/dpa

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