Vermischtes

E-Autos und E-Motorräder strahlenschutztechnisch unbedenklich

  • Montag, 14. April 2025
/tongpatong, stock.adobe.com
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Salzgitter – Wer Elektroautos nutzt, ist nicht prinzipiell stärkeren Magnetfeldern ausgesetzt als in Fahrzeugen mit konventionellem oder hybridem Antrieb. Grundsätzlich halten die Elektroautos wie auch andere elektrische betriebene Fahrzeuge die Empfehlungen zum Schutz vor gesundheitlichen Auswirkungen von Magnetfeldern ein. Das zeigen Messungen und Computersimulationen im Auftrag des Bundesamtes für Strahlenschutz (BfS) und des Bundesumweltministeriums (BMUV).

Für die Untersuchung wurden die Magnetfelder an den Sitzplätzen von verschiedenen PKW-Modellen der Baujahre 2019 bis 2021 in unterschiedlichen Betriebszuständen gemessen und bewertet. „Die Studienergebnisse sind eine gute Nachricht für Verbraucherinnen und Verbraucher, die bereits ein Elektroauto fahren oder über einen Umstieg nachdenken“, sagte die BfS-Präsidentin Inge Paulini.

Magnetfelder entstehen, wenn elektrische Ströme fließen. In modernen Kraftfahrzeugen gibt es daher viele Quellen magnetischer Felder. Dazu gehören zum Beispiel Klimaanlagen, Lüfter, elektrische Fensterheber oder Sitzheizungen. Bei Elektrofahrzeugen kommen vor allem eine größere und leistungsstärkere Batterie, die Hochvoltverkabelung und der Wechselrichter für den Antriebsstrom sowie der elektrische Antrieb selbst hinzu. Die Untersuchung nahm alle in den Autos auftretenden Magnetfelder in den Blick und ordnete sie – wo möglich – der jeweiligen Ursache zu.

Die gemessenen Magnetfeldwerte variierten zwischen den untersuchten Fahrzeugen, räumlich innerhalb der einzelnen Fahrzeuge sowie abhängig vom Betriebszustand deutlich. So traten die stärksten Magnetfelder in erster Linie im Fußbereich vor den Sitzen auf, während die Magnetfelder im Kopf- und Rumpfbereich meist niedrig waren. Die Auswertung der Messungen und Simulationen zeigte aber, dass alle Fahrzeuge die empfohlenen Höchstwerte für im Körper hervorgerufene Felder in allen erfassten Szenarien einhalten.

Es zeigte sich zudem, dass zwischen der Motorisierung und den Magnetfeldern im Innenraum der Elektrofahrzeuge kein eindeutiger Zusammenhang besteht. Größeren Einfluss als die Leistungsstärke des Motors hatte die Fahrweise. Bei einer Fahrweise mit starken Beschleunigungs- und Bremsvorgängen waren kurzzeitig deutlich stärkere Magnetfelder zu verzeichnen als bei einem moderaten Fahrstil.

Mit einem E-Roller, zwei Leichtkrafträdern und einem Elektromotorrad untersuchte das Forschungsteam auch elektrische Zweiräder. Ähnlich wie bei den Elektroautos traten die stärksten Magnetfelder im Bereich der Füße und der Unterschenkel auf. Die zum Schutz der Gesundheit empfohlenen Höchstwerte für im Körper hervorgerufene Felder wurden auch bei den Zweirädern in allen untersuchten Szenarien eingehalten.

Die Studie wurde von einem Projektteam aus Mitarbeitenden der Seibersdorf Labor, des Forschungszentrums für Elektromagnetische Umweltverträglichkeit, der Uniklinik RWTH Aachen und des Technik Zentrums des ADAC durchgeführt. Fahrzeughersteller waren an der Untersuchung nicht beteiligt.

hil

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