Vermischtes

Ein Drittel kann sich Chipimplantat vorstellen

  • Montag, 29. Juli 2024
/Giedrius, stock.adobe.com
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Berlin – Jede und jeder Dritte kann sich vorstellen, mit einem Chipimplantat zu leben. Das sagten 35 Prozent in einer Umfrage des Digitalverbandes Bitkom, die heute in Berlin vorgestellt wurde. Eine Mehrheit von 58 Prozent lehnt dies ab.

Bei medizinischer Anwendung ist die Akzeptanz am größten, wie es weiter hieß. So sagten 82 Prozent derjenigen, die einen Chip akzeptieren würden, dass sie dies am ehesten zur Behandlung einer schweren Krankheit tun wür­den. 17 Prozent würden Gesundheitsdaten wie die Blutgruppe oder den Impfstatus auf einem solchen Chip spei­chern.

Auch Alltagsfunktionen können von Mikrochips übernommen werden; so werden sie etwa als Türöffner einge­setzt. Ein Implantat mit solcher Funktion würden 39 Prozent derjenigen erwägen, die es sich grundsätzlich vor­stellen können. 38 Prozent würden Personalausweis oder Führerschein auf einem Chip speichern, 22 Prozent würden ihn zum Bezahlen nutzen.

Zugleich sagten 41 Prozent aller Befragten, dass sie die Nutzung solcher Chips für unethisch halten. 39 Prozent bezeichneten die Vorstellung eines entsprechenden Implantats als unheimlich. Zugleich gehen 59 Prozent davon aus, dass Mikrochips künftig die Medizin revolutionieren würden.

Zwei Prozent gaben in der Umfrage an, ein Chipimplantat zu besitzen. Um was für Chips es sich dabei genau handelt, wurde nicht näher verifiziert. Möglich sei aber auch, dass es sich dabei nicht um implantierte Chips handele, sondern um Zugänge, etwa für Diabetiker, hieß es von Bitkom auf Nachfrage. Der Verband wies ebenso bei kleinen Zahlen zudem auf eine statistische Fehlertoleranz hin.

Die Technologie werde eher akzeptiert, je wirkungsvoller sie im Kampf gegen schwere Krankheiten oder körperli­che Einschränkungen sei, sagte Bitkom-Geschäftsführer Bernhard Rohleder.

Teil der Diskussion über Chip-Implantate sei auch, inwiefern diese dazu genutzt werden könnten, menschliche Fähigkeiten zu verbessern oder zu verstärken – auch ohne Krankheit oder Beeinträchtigung.

28 Prozent derjenigen, die sich Chip-Implantaten gegenüber offen zeigen, würden sich damit nach eigenen Worten zusätzliche Fähigkeiten verschaffen wollen.

Den Angaben zufolge wurden 1.140 Personen ab 16 Jahren in Deutschland repräsentativ befragt.

kna

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