Vermischtes

Ersatzkassen und Apotheker wollen Arzneimittel­versorgung verbessern

  • Dienstag, 2. März 2021
/picture alliance, Geisler-Fotopress, Dwi Anoraganingrum
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Berlin – Eine neue Vereinbarung zwischen dem Deutschen Apothekerverband (DAV) und dem Verband der Ersatzkassen (vdek) soll die Arzneimittelversorgung bei Lieferengpässen verbessern. Danach muss die Apotheke bei Lieferengpässen nur noch einen statt bislang zwei Großhändler anfragen, bevor sie ein vorrätiges Alternativmedikament an den Patienten abgeben darf.

Ist ein Präparat nicht verfügbar, darf die Apotheke nach Rücksprache mit dem Arzt auch die Packungs­größe und die -anzahl ändern, um den Versicherten sofort zu versorgen.

„Der neue Arzneiversorgungsvertrag zwischen Apotheken und Ersatzkassen ist eine Win-Win-Situation, da die Versicherten schneller versorgt werden können und die Apotheken von unnötiger Bürokratie ent­lastet werden“, sagte Thomas Dittrich, Vorsitzender des Deutschen Apothekerverbandes. Er betonte, die schnelle Versorgung mit dem richtigen Arzneimittel sei gerade in Pandemiezeiten wichtig, um un­nötige Kontakte zu vermeiden.

„Der Vertrag erleichtert nicht nur unter Coronabedingungen die Versorgung der Ersatzkassenversicherten mit Medikamenten“, ergänzte Ulrike Elsner, Vorstandsvorsitzende des vdek.

Lieferengpässe bei rezeptpflichtigen Arzneimitteln werden Analysen zufolge immer häufiger. Im ersten Halbjahr 2020 hat sich in Deutschland die Zahl der nicht verfügbaren Arzneimittel, die Krankenkassen per Rabattvertrag für ihre Versicherten vorgesehen hatten, auf 12,1 Millionen Packungen erhöht.

Das zeigte eine Auswertung, die das Deutsche Arzneiprüfungsinstitut (DAPI) im Auftrag der ABDA – Bun­des­vereinigung Deutscher Apothekerverbände im vergangenen Herbst vorgelegt hat. Das sind 68 Pro­zent mehr Ausfälle als im ersten Halbjahr 2019 und fast so viele wie in den Jahren 2017 (4,7 Millionen) und 2018 (9,3 Millionen) zusammen.

„Wie sensibel die Arzneimittelversorgung auf Produktionsausfälle, Exportstopps oder Logistikprobleme in Asien reagiert, hat uns die erste Welle der Coronapandemie gezeigt“, sagte der ABDA-Vizepräsident Mathias Arnold Ende November.

hil

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