Erste-Hilfe-Sets für Thüringer Polizisten

Erfurt – Thüringen plant die Anschaffung von mehr als 2.000 Medipacks für die Polizei. Nach Recherchen des Mitteldeutschen Rundfunks (MDR) Thüringen sollen vor allem Polizisten im Streifendienst mit den speziellen Ersthelfertaschen ausgestattet werden. Sie sollen damit in die Lage versetzt werden, im Einsatz verletzte Kollegen schneller medizinisch zu versorgen.
Bisher müssen Polizisten auf den Sanitätskasten im Einsatzwagen zurückgreifen oder auf Rettungssanitäter warten. Die Medipacks, die an der Weste getragen werden, beinhalten neben Druckverbänden, Binden, Pflastern und Handschuhen auch ein spezielles Abbindesystem für stark blutende Wunden.
Laut Landespolizeidirektion können Beamte am Leben erhalten werden, die unter anderem Schussverletzungen erlitten haben. Bisher seien rund 460 Polizisten im Umgang mit den Medipacks geschult worden. Die Anschaffungskosten für die über 2.000 Ersthelfertaschen sollen sich auf etwa 170.000 Euro belaufen, der genaue Anschaffungstermin steht laut Thüringer Landespolizeidirektion noch nicht fest.
Die Gewerkschaft der Thüringer Polizei (GdP) kritisierte, dass die Medipacks erst jetzt angeschafft werden. GdP-Chef Kai Christ sagte dem MDR, bereits nach dem Amoklauf am Gutenberg-Gymnasium 2002 in Erfurt sei diskutiert worden, wie verletzten Kollegen schneller geholfen werden könne. Die Anschaffung der Medipacks hätte deshalb schon damals auf die Agenda gehört.
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