Vermischtes

Erster Fall von West-Nil-Fieber in diesem Jahr

  • Dienstag, 9. Juli 2019
/dpa
/dpa

Wittenberg – Das 2018 erstmals bei Tieren in Deutschland aufgetretene West-Nil-Fieber verbreitet sich nach dem milden Winter offenbar weiter. Bei einer verendeten Schneeeule im Tierpark Wittenberg (Sachsen-Anhalt) ist das West-Nil-Virus, nachge­wiesen worden. Es handele sich um den ersten Nachweis in diesem Jahr, teilte das Landesamt für Verbraucherschutz Sachsen-Anhalt heute mit. Das Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) bestätigte den Nachweis. Es sei davon auszugehen, dass das Virus in Deutschland überwintert habe, hieß es in einer Mitteilung.

Im vergangenen Jahr war das West-Nil-Virus zum ersten Mal in Deutschland aufgetre­ten. Das FLI registrierte es bei zwölf Vögeln und zwei Pferden. Der ursprünglich aus den Tropen stammende Erreger wird von bestimmten Stechmücken verbreitet. Eulen-, Greif- und Rabenvögel sind der wichtigste Wirt des Virus, das auch auf Pferde oder den Menschen übertragen werden kann.

In Deutschland wurde aber bislang noch kein Fall gemeldet, bei dem sich ein Mensch durch eine Mücke angesteckt hat. Beim Menschen verlaufen nach Angaben des FLI 80 Prozent der Fälle ohne Krankheitssymptome. Bei etwa 20 Prozent der Infizierten zeigten sich leichte Symptome wie Fieber. In weniger als ein Prozent der Fälle könne ein schwerer Krankheitsverlauf mit hohem Fieber auftreten.

Das FLI kündigte an, die Entwicklung nach dem Auftreten des Virus in Wittenberg genau zu beobachten. Wissenschaftler hatten bereits damit gerechnet, dass sich das West-Nil-Virus nach dem milden Winter in Deutschland weiter verbreitet. „Die Wahr­scheinlichkeit, dass das Virus in diesem Winter in Stechmücken überlebt hat, ist sehr groß“, hatte die Virologin Ute Ziegler vom Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit auf der Insel Riems bereits im April gesagt.

dpa

Diskutieren Sie mit:

Diskutieren Sie mit

Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.

Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.

Es gibt noch keine Kommentare zu diesem Artikel.

Newsletter-Anmeldung

Informieren Sie sich täglich (montags bis freitags) per E-Mail über das aktuelle Geschehen aus der Gesundheitspolitik und der Medizin. Bestellen Sie den kostenfreien Newsletter des Deutschen Ärzteblattes.

Immer auf dem Laufenden sein, ohne Informationen hinterherzurennen: Newsletter Tagesaktuelle Nachrichten

Zur Anmeldung