Vermischtes

Fledermaustollwut bei Tier in Nordrhein-Westfalen nachgewiesen

  • Donnerstag, 3. Dezember 2020
Breitflügelfledermaus /picture alliance, blickwinkel, AGAMI, T. Douma
Breitflügelfledermaus /picture alliance, blickwinkel, AGAMI, T. Douma

Detmold – Experten haben bei einer Fledermaus aus dem Kreis Lippe den in Nordrhein-Westfalen (NRW) selten vorkommenden Tollwuterreger festgestellt. Die Fledermaustollwut wird in NRW nur sporadisch nachgewiesen, in Ostwestfalen sei sie damit erstmals festgestellt worden, wie Ulrich Kros vom Chemi­schen und Veterinär­untersuchungsamt in Detmold (CVUA) heute sagte. „Das ist für uns jetzt kein Alarm­signal, aber es weist doch daraufhin, dass auch seltene Krankheiten eben vorkommen.“

Die Breitflügelfledermaus war den Angaben des CVUA zufolge Anfang Oktober in einem apathischen Zu­stand im Labor abgegeben worden. Das Tier habe leblos auf dem Rücken gelegen, allerdings bei einer leichten Berührung mit Abwehrverhalten und weit aufgerissenem Maul reagiert. Daher sei es betäubt und dann getötet worden. Eine Untersuchung von Organproben bestätigte den in Europa in Fledermaus­populationen vorkommenden Virusstamm. Mehrere Medien hatten zuvor berichtet.

Nach Angaben des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (LANUV) gilt NRW trotz der gelegentlichen Nachweise weiterhin als tollwutfrei. Der Erreger komme bei Fleder­mäusen vor, eine Über­tragung auf andere Tiere, geschweige denn auf Menschen sei jedoch von Experten nie beschrieben worden. Bislang wurden bundesweit in diesem Jahr vier Fälle registriert. Neun waren es 2019.

„In den vergangenen Jahren war auch immer ein Nachweis in NRW dabei“, sagte LANUV-Sprecher Wil­helm Deitermann. „Wer eine tote Fledermaus findet, sollte sich immer an das Veterinäramt wenden“, sagte er. Nur so sei ein gutes Monitoring möglich.

Die Veterinäre aus Detmold betonen, dass Fledermäuse grundsätzlich mit Vorsicht behandelt und nicht ohne feste Lederhandschuhe berührt werden sollten. Von Fledermauskot oder überwinternden Tiere gehe aber keine Gefahr aus.

dpa

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