Fresenius trotzt Coronakrise

Bad Homburg – Der Gesundheitskonzern Fresenius ist trotz der Coronakrise mit Zuwächsen bei Umsatz und Gewinn ins Jahr gestartet. Dabei half dem Dax-Unternehmen eine starke Nachfrage nach Flüssigarzneimitteln und Medizintechnik in den USA und Europa, die bei der Behandlung von Coronapatienten zum Einsatz kamen. Auch die Dialysetochter Fresenius Medical Care legte im ersten Quartal zu.
Die Ziele für das laufende Jahr bestätigte Fresenius vorerst, allerdings sind dabei Belastungen durch die Pandemie ausgeklammert. „Wie sich COVID-19 konkret im gesamten Geschäftsjahr auswirken wird, lässt sich noch nicht verlässlich sagen“, erklärte Konzernchef Stephan Sturm heute in Bad Homburg.
Zur Prognose inklusive Coronafolgen will sich der Konzern im Juli äußern. Im Auftaktquartal kletterte der Umsatz um acht Prozent auf 9,1 Milliarden Euro, der auf die Aktionäre entfallende Gewinn stieg um gut ein Prozent auf 459 Millionen Euro.
Während die auf Flüssigarzneimittel und klinische Ernährung spezialisierte Tochter Fresenius Kabi mit einer schwachen Nachfrage in China zu kämpfen hatte, gab es einen Absatzschub in Nordamerika und Europa. Dort stieg die Nachfrage nach Schmerzmitteln und beruhigenden Medikamenten. Kabi produziert unter anderem in China, wo es wegen der Pandemie zeitweise zu Unterbrechungen gekommen war.
Bei der Klinikgesellschaft Helios wuchsen die Erlöse um sieben Prozent. Das Ergebnis wurde jedoch von der Coronaoandemie gebremst und legte moderat zu. Im Januar und Februar hatten steigende Fallzahlen noch zu starken Geschäften geführt.
Helios hatte im Kampf gegen die Pandemie auch in Deutschland die Zahl der Intensivbetten von 900 auf 1.500 aufgestockt. Dort wurden die Kapazitäten aber nur zu 60 Prozent ausgelastet, da die Pandemie hierzulande glimpflich verlief.
Während Fresenius als Ausgleich für den Mehraufwand mit Geldern aus dem Coronarettungsfonds der Bundesregierung planen kann, bleibt die Lage in Spanien bei der Vergütung unsicher. Das Land ist von der Coronakrise stark betroffen, Helios ist dort mit seiner Tochter Quironsalud aktiv.
Auch die ebenfalls börsennotierte Konzerntochter Fresenius Medical Care bestätigte ihre Prognose. Zum Jahresauftakt konnte der Dialysekonzern den Umsatz um neun Prozent auf rund 4,49 Milliarden Euro steigern. Der Gewinn wuchs um vier Prozent auf 283 Millionen Euro - mehr als von Analysten erwartet.
Weil nierenkranke Patienten auf eine Blutwäsche angewiesen sind, brummte das Geschäft bei FMC, am deutlichsten zogen die Umsätze auf dem wichtigsten Markt Nordamerika an. Der Konzern kann zudem in den USA auf Hilfe aus einem staatlichen Coronafonds bauen, der höhere Kosten etwa für Schutzmaßnahmen und -ausrüstung kompensiert.
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