Geburtenstation Crivitz geschlossen

Crivitz – Die Geburtenstation des Krankenhauses Crivitz (Landkreis Ludwigslust-Parchim) ist trotz Widerstands in der Region geschlossen worden. Das letzte Baby sei in der Nacht zu Samstag geboren und mit seiner Mutter vorgestern entlassen worden, wie eine Sprecherin des Mediclin-Konzern als Eigentümer heute erklärte.
Seit gestern Nachmittag sei die Station zu. Zuvor hatte die Schweriner Volkszeitung berichtet. Um die defizitäre Geburtenstation hatte es heftige politische Auseinandersetzungen gegeben.
Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) und der Landtag machten sich für einen Erhalt stark, Bürger demonstrierten mit Mahnwachen. Forderungen wurden laut, Entbindungen den Kliniken besser zu vergüten, damit Geburten auch an kleineren ländlichen Häusern möglich bleiben.
Hintergrund der Schließung ist, dass der Asklepios-Konzern als Muttergesellschaft von Mediclin und Betreiber eines Krankenhauses im 20 Kilometer entfernten Parchim die Entbindungen dort konzentrieren will.
In Crivitz kamen zuletzt weniger als 400 Babys im Jahr zur Welt, was als zu wenig gilt, um eine Entbindungsstation kostendeckend zu betreiben.
Infolge der Diskussionen um die Geburtenstation hat sich der Landkreis Ludwigslust-Parchim entschlossen, das Krankenhaus Crivitz von Mediclin zu übernehmen. Die Übernahme soll zum 1. Januar 2021 erfolgen. Ob die Geburtenstation dann wieder eröffnet wird, ist bislang unklar.
Diskutieren Sie mit
Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.
Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.
Diskutieren Sie mit: