Vermischtes

Gemischter Start für die deutsche Medizintechnikindustrie im Jahr 2025

  • Freitag, 20. Juni 2025
/Andrey, stock.adobe.com
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Berlin – Die deutsche Medizintechnikindustrie ist mit einem Aufwärtstrend ins Jahr 2025 gestartet. Wie aktuelle Zahlen des Statistischen Bundesamts zeigen, stieg der Umsatz der Branche im ersten Quartal um 3,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. „Damit behauptet sich die Industrie in einem wirtschaftlich angespannten Umfeld nach einem eher verhaltenen Vorjahr“, hieß es aus dem Verband Spectaris zu dem Jahresauftakt der Branche. 

2024 erzielten die mehr als 1.500 Medizintechnikunternehmen in Deutschland einen Gesamtumsatz von 41,4 Milliarden Euro – ein Wachstum von 2,5 Prozent gegenüber 2023. Die Erzeugerpreise stiegen im selben Zeitraum um 2,7 Prozent. Der Inlandsumsatz belief sich auf 13,2 Milliarden Euro (plus 1,7 %), während das Auslandsgeschäft mit 28,2 Milliarden Euro (plus 2,9 %) erneut eine tragende Rolle spielte. Die Exportquote lag bei 68 Prozent. Die Zahl der Beschäftigten in der Branche wuchs um 2,8 Prozent auf rund 166.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. 

Ein wesentliches Problem ist laut dem Verband die angespannte finanzielle Lage vieler Kliniken und Pflegeeinrichtungen. Investitionen in moderne Medizintechnik würden vielfach verschoben. „Nach Jahren mit deutlich stärkeren Wachstumsraten sehen wir nun die Folgen eines zunehmenden Investitionsstaus im deutschen Gesundheitswesen. Besonders im Inland gerät der Wachstumsmotor Medizintechnik ins Stocken“, sagte Martin Leonhard, Vorsitzender der Medizintechnik bei Spectaris.

Er kritisierte zudem den durch die europäische Medizinprodukteverordnung verursachten Verwaltungsaufwand sowie die geplante pauschale Beschränkung von PFAS-basierten Hochleistungswerkstoffen. Letztere könnten dazu führen, dass zahlreiche etablierte Medizinprodukte aufgrund der Lieferkettenproblematik vom Markt verschwänden, selbst wenn Medizintechnik vom Verbot ausgenommen würde.

Spectaris weist daraufhin, dass die USA der wichtigste Exportmarkt für die Branche seien. „Die geopolitische Lage, insbesondere die Handelspolitik zwischen den USA und China, beobachten wir mit Sorge“, so Leonhard. Er betonte jedoch auch die weiterhin bestehenden Wachstumschancen: Der demografische Wandel, der technologische Fortschritt etwa durch künstliche Intelligenz und Robotik sowie die Digitalisierung und Automatisierung des Gesundheitswesens seien zentrale Treiber für die Branche.

„Damit die Unternehmen ihr Innovationspotenzial ausschöpfen können, brauchen wir aber dringend innovationsfreundlichere Rahmenbedingungen“, mahnte Leonhard. 

hil

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