Gesundheitsberufe: Krankenstand auch bei Jüngeren hoch

Berlin – Zwischen den Berufsgruppen bestehen erhebliche Unterschiede bei der Zahl der Krankentage im Jahr. Das zeigt eine neue Auswertung des Dachverbandes der Betriebskrankenkassen (BKK).
Überdurchschnittlich hohe Fehlzeiten verzeichnet die Statistik bei den nicht medizinischen Gesundheitsberufen, insbesondere bei Altenpflegekräften, sowie den Erziehungs- und sozialen Berufen. In den Rechts- und Verwaltungsberufen sind dagegen in allen Altersgruppen zum Teil deutlich weniger Arbeitsunfähigkeitstage (AU-Tage) zu verzeichnen.
„Wir brauchen mehr und vor allem eine zielgerichtetere Gesundheitsförderung und Prävention, die selbstverständlich idealerweise bereits mit dem Berufseinstieg beginnt“, sagte Anne-Kathrin Klemm, Vorständin des BKK Dachverbandes.
Frühzeitige Interventionen könnten sich unter Berücksichtigung berufsspezifischer Belastungen positiv und vor allem langfristig auf die Gesundheit aller Beschäftigten auswirken und damit auch die Unternehmensgesundheit nachhaltig verbessern.
Die BKK-Analyse der AU-Tage zeigt, dass im Jahr 2023 etwa jeder fünfte AU-Tag durch Muskel-Skelett-Erkrankungen oder Atemwegserkrankungen verursacht wurde. Einen starken Anstieg gab es bei den psychischen Erkrankungen. Im Jahr 2023 fehlte jeder Beschäftigte durchschnittlich 3,7 Tage wegen psychischer Erkrankungen. Das ist fast ein Tag mehr als vor sieben Jahren.
Dabei bestehen deutliche geschlechtsspezifische Unterschied: weibliche Beschäftigte sind mit 4,6 AU-Tagen deutlich häufiger betroffen als ihre männlichen Kollegen mit 3,0 AU-Tagen. Unabhängig vom Geschlecht führen psychische Erkrankungen zu besonders langen Ausfallzeiten – im Durchschnitt waren die Betroffenen im Jahr 2023 38 Tage je Fall krankgeschrieben.
Für das laufende Jahr 2025 und das zurückliegende Jahr 2024 liegen die Daten noch nicht abschließend vor, vorläufige Zahlen und Teilanalysen deuten laut dem BKK-Dachverband jedoch darauf hin, dass insgesamt kaum Veränderungen bei den Fehlzeiten zu erwarten sind.
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