Vermischtes

Herz- und Diabeteszentrum NRW: Neuer Qualitätsvertrag zur Prävention eines postoperativen Delirs

  • Dienstag, 22. September 2020
Ein typischer Funktionstest am Tag vor der Operation ist die Handkraftmessung als Bestandteil des geriatrischen Assessments. /Marcel Mompour, HDZ NRW
Ein typischer Funktionstest am Tag vor der Operation ist die Handkraftmessung als Bestandteil des geriatrischen Assessments. /Marcel Mompour, HDZ NRW

Bad Oeynhausen/Dortmund – Das Herz- und Diabeteszentrum NRW in Bad Oeynhausen und die AOK Nordwest haben einen Qualitätsvertrag zur Prävention eines postoperativen Delirs geschlossen. Er sieht vor, Risikopatienten zu identifizieren, das Delir rechtzeitig mittels valider Testverfahren zu erkennen und gleichzeitig Präventionsmaßnahmen einzusetzen, um die Schwere und Dauer des Delirs zu senken und langfristig eine Pflegebedürftigkeit zu vermeiden.

„Insbesondere bei älteren und kognitiv eingeschränkten Patienten tritt das postoperative Delir auf. Damit verbunden sind oft weitere kostenintensive Behandlungen und langfris­tig ein erhöhter Pflegeaufwand“, erläuterte Karin Overlack, Geschäftsführerin des Herz- und Diabeteszentrum NRW.

„Wir sind davon überzeugt, mit diesem neuen interdisziplinären Behandlungskonzept die Versorgung unserer AOK-Versicherten deutlich zu verbessern, deren Lebensqualität zu erhöhen und die Delirrate zu senken“, ergänzte Tom Ackermann, Vorstandvorsitzender der AOK Nordwest.

Eine vorübergehende Funktionsstörung des Gehirns zählt zu den häufigsten Komplika­tionen nach herzchirurgischen Eingriffen bei älteren Patienten ab 65 Jahren. Als typische Symptome können Orientierungslosigkeit, Verwirrtheit und Halluzinationen auftreten.

Alle am Behandlungsprozess Beteiligten sollen in Bad Oeynhausen in das Delirmanage­ment eingebunden werden: Ärzte, Pflegende, Psychologen, Physiotherapeuten und weitere Fachkräfte.

„Mit unserem besonderen interdisziplinären Schulungs- und Qualifizierungskonzept werden alle Beteiligten über die Bedeutung des Delirs, die Risikofaktoren, Screening­methoden und die damit verbundenen notwendigen organisatorischen Abläufe einschließlich der Dokumentation und Hinterlegung in der elektronischen Patientenakte informiert. Die interprofessionelle Kommunikation wird dadurch nachhaltig gefördert“, erläuterte Overlack.

hil

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