Vermischtes

Heuschnupfen: Zi sieht Unterschiede nach Wohnregion

  • Dienstag, 27. Juli 2021
Kind mit Heuschnupfen in einer Wiese. /coldwaterman, stock.adobe.com
/coldwaterman, stock.adobe.com

Berlin – Die Wohnregion – ob Stadt oder Land – hat je nach Altersgruppe eine unterschiedliche Be­deu­tung für die dokumentierte Erkrankungshäufigkeit von Heuschnupfen. Das teilte das Zentralinstitut für die kassenärztliche Versor­gung (Zi) mit Verweis auf den Versorgungsatlas (DOI: 10.20364/VA-21.07) zu Heuschnupfen in Deutschland mit.

Die signifikanten Unterschiede zwischen städtischen und ländlichen Regionen bei der Häufigkeit von Heuschnupfen würden darauf hinweisen, dass Umwelt­ein­flüsse am Wohnort von großer Bedeutung für das Auftreten der Erkrankung sein könnten, sagte der Zi-Vorstandsvorsitzende Dominik von Stillfried.

Die dokumentierte Heuschnupfenhäufigkeit zeigte dem Zi-Report zufolge im Untersuchungszeitraum (2010 bis 2019) durch­gängig ein Stadt-Land-Gefälle. So sei die Erkrankungshäufigkeit in ländlichen Regionen am niedrigsten gewesen und diese sei mit dem Urba­nitätsgrad des Wohnortes kontinuierlich ange­stiegen, schreibt das Zi. 2019 lag der Anteil erkrankter Versicherter demnach in dünn besiedelten ländlichen Kreisen bei 6,6 Prozent – ge­gen­über 7,8 Prozent in kreisfreien Großstädten.

Für Kinder und Jugendliche sowie junge Erwachsene im Alter null bis 24 Jahre wurde jedoch genau das Gegenteil beobachtet. Für diese Gruppen wurden – im Gegensatz zu allen anderen Altersgruppen – in kreisfreien Großstädten, also den Regionen mit dem höchsten Urbanitätsgrad, die niedrigsten Er­kran­kungshäufigkeiten dokumentiert.

Kinder und Erwachsene unterscheiden sich laut Zi aber nicht nur bei der Häufigkeit in städtischen ge­genüber ländlichen Regionen, sondern auch bei der Entwicklung der Heuschnupfenhäufigkeit in den vergangenen zehn Jahren. Während im Zeitverlauf immer weniger Kinder im Alter null bis zehn Jahre betroffen gewesen sind, stieg der Anteil erkrankter Erwachsener an.

Dem Report zufolge wurde 2019 ist bei mehr als fünf Millionen gesetzlich Krankenversicherten Heu­schnupfen diagnostiziert. Insgesamt entspricht das einem Anteil von 7,1 Prozent. Gegenüber 2010, in dem 4,2 Millionen Versicherte mit Heuschnupfen behandelt wurden, stieg damit die Zahl der Erkrankten um 19 Prozent an.

Mehr als 400.000 der Betroffenen im Jahr 2019 waren Kinder und Jugendliche im Alter zwischen null und 14 Jahren. Bei weiblichen Versicherten trat der Heuschnupfen mit einem Anteil von 7,2 Prozent noch etwas häufiger auf als bei männlichen Versicherten (6,9 Prozent).

may/EB

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