Vermischtes

Homeoffice überwiegend positiv bewertet

  • Dienstag, 8. Februar 2022
/Alex from the Rock, stock.adobe.com
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Hannover – Viele Bürokräfte bewerten einer Umfrage zufolge ihre Erfahrungen mit der Arbeit im Home­office positiv. In einer Erhebung für die Krankenkasse KKH gaben 61 Prozent derjenigen, die ihren Büro­job schon ein­mal von außerhalb ihres Betriebs erledigt haben, an, sie hätten überwiegend positive Er­fahrungen ge­macht, wie die KKH mitteilte. Ein Fünftel der Homeofficeerfahrenen erklärte demnach, die Erfahrungen seien negativ gewesen.

Befragt wurden vom Meinungsforschungsunternehmen Forsa rund 1.000 Beschäftigte mit Büroarbeits­platz. Als Pluspunkt bei der Arbeit daheim nannte den Angaben zufolge die überwiegende Mehrheit der Befragten (70 Prozent) die bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf.

Vier von zehn Berufstätigen mit Homeofficeerfahrung beobachteten außerdem, dass sich das Arbeiten zu Hause auf ihren Gesundheitszustand auswirkte: Während es jedem Fünften damit körperlich und geistig besser ging, hatte sich bei ebenso vielen das Wohlbefinden verschlechtert.

Diejenigen, die einen positiven Effekt auf die Gesundheit berichteten, verwiesen laut KKH vor allem auf eine gewisse Stressreduktion: 34 Prozent fühlten sich weniger erschöpft oder hatten seltener das Gefühl, gestresst und ausgebrannt zu sein.

Auf der Liste der negativen Folgen wiederum standen Rückenschmerzen und Muskelverspannungen klar an erster Stelle. Bei rund jedem Dritten hatten sich diese Beschwerden verschlechtert oder sie sind erst­mals bei der mobilen Büroarbeit aufgetreten. Dies spiegelten auch die Versicherungsdaten, erklärte die KKH. Die Krankschreibungen aufgrund von Erkrankungen des Bewegungsapparates hätten deutlich zugenommen.

„Ein möglicher Grund dafür sind die Arbeitsbedingungen im Homeoffice“, erklärte die KKH-Wirtschafts­psychologin Antje Judick. Häufig fehlten dort ein geeigneter Schreibtisch und Bürostuhl. „Auch psychi­sche Belastungen können Verspannungen und Schmerzen auslösen“, fügte Judick hinzu.

Da viele Beschäftigte auch nach Ende der Pandemie von zu Hause aus arbeiten dürften, sollten Unter­neh­men einen stärkeren Fokus auf die Gesundheit im Homeoffice legen und ihr betriebliches Gesund­heitsmanagement den neuen Herausforderungen anpassen, erklärte die KKH. Dazu gehörten ergono­mische Arbeitsplätze und bedarfsgerechte Präventionsmaßnahmen, etwa aktive Pausen und spezifische Rückenübungen.

„Daneben gilt es, sich regelmäßig telefonisch oder digital auszutauschen, sowohl im Team als auch mit der Führungskraft“, riet Judick. „Bei Problemen sollten Berufstätige ruhig selbst die Initiative ergreifen und diese offen ansprechen.“ Wichtig seien im Homeoffice auch klare Routinen, etwa regelmäßige Pausen, ein wirklicher Feierabend ohne weitere berufliche Mails und Telefonate sowie ausreichend Bewegung.

afp

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