Hunderte demonstrieren in Magdeburg für Tarifvertrag bei Ameos

Magdeburg – Der Protest gegen die Arbeitsbedingungen beim Krankenhausbetreiber Ameos hat heute Magdeburg erreicht. 700 bis 800 Menschen beteiligten sich nach Angaben der Gewerkschaft Verdi an einer Kundgebung, die Polizei sprach von etwa 600 Teilnehmern.
Die Gewerkschaft Verdi hatte zu der Demonstration in der Landeshauptstadt aufgerufen und sich dafür prominente Unterstützung besorgt: Die Vorsitzende der SPD, Saskia Esken, und der Linken-Chef Bernd Riexinger.
Esken sagte dem MDR Sachsen-Anhalt, Krankenhäuser gehörten in die öffentliche Hand. „Ganz oft sehen wir ja, dass nicht investiert wird, dass nicht saniert wird in den Gebäuden“, sagte sie. Es werde Profit auf dem Rücken der Beschäftigten gemacht.
Die SPD-Chefin sagte bereits gestern, sie wolle mit ihrem Besuch den Streikenden die Solidarität ihrer Partei aussprechen. „Sie sehen sich Drohungen und ungerechtfertigten Kündigungen ausgesetzt, weil sie sich gewerkschaftlich organisieren, sich für gute Arbeit in den Kliniken einsetzen und damit auch für eine gute Gesundheitsversorgung“, sagte die Parteichefin.
Der Vorsitzende der Linken, Bernd Riexinger, warf Ameos vor, die Hilfsbereitschaft der Angestellten auszunutzen. „Die Beschäftigten sind diejenigen, die den Betrieb tragen, und die müssen anders behandelt werden.“
Verdi-Streikführer Bernd Becker bezeichnete die Unterstützung aus der Politik als „sehr positiv“. Die Teilnahme der Politiker sei ein wichtiges Signal und unterstreiche die Bedeutung von guten Einkommens- und Arbeitsbedingungen im Gesundheitswesen, sagte er.
„Das breite politische Bündnis dokumentiert die Solidarität mit den Streikenden“, sagte Verdi-Landesbezirksleiter Oliver Greie.
Anlass für den Protest ist der Arbeitskampf an den Ameos-Kliniken in Aschersleben, Staßfurt, Haldensleben, Schönebeck und Bernburg. Am Montag voriger Woche waren mehrere Hundert Beschäftigte des Gesundheitskonzerns in einen unbefristeten Streik getreten, um einen Tarifvertrag durchzusetzen. Ameos lehnt das ab.
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