Vermischtes

Immer mehr Menschen dokumentieren ihre Entscheidung zur Organ- und Gewebespende

  • Montag, 31. Mai 2021
/mpix-foto, stock.adobe.com
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Köln – Das Thema Organ- und Gewebespende ist in der Bevölkerung angekommen und breit verankert. Das zeigt der Studienbericht „Einstellung, Wissen und Verhalten der Allgemeinbevölkerung zur Organ- und Gewebespende in Deutschland 2020“.

Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) hat dafür von April 2020 bis Mai 2020 bundesweit 4.001 Bürger von 14 bis 75 Jahren befragt. Die Auswertung ist jetzt im Vorfeld des Tages der Organspende am 5. Juni erschienen.

Danach haben 62 Prozent der Bürger eine Entscheidung zur Organ- und Gewebespende getroffen. 44 Prozent haben diese Entscheidung auch schriftlich festgehalten, entweder in einem Organspende­ausweis oder in einer Patientenverfügung. Im Jahr 2012 waren es erst 26 Prozent. „Diese positive Entwicklung begrüße ich sehr. Sie ist genau das Ziel unserer Aufklärungsarbeit. Deshalb ist es so wichtig, auch am Tag der Organspende die Menschen zu informieren und sie zu motivieren, mit ihren Angehörigen, Freunden und Bekannten das Thema zu besprechen und ihre Entscheidung schriftlich festzuhalten“, sagte Martin Dietrich, kommissarischer Direktor der BZgA.

82 Prozent der Befragten stehen der postmortalen Organ- und Gewebespende laut der Befragung grundsätzlich positiv gegenüber. Weniger positiv ist die Einstellung zum Organspendesystem: Ein Viertel der Befragten hat den Eindruck, dass nach dem Tod gespendete Organe in Deutschland nicht gerecht verteilt würden. Mit 69 Prozent wissen mehr als zwei Drittel von Unregelmäßigkeiten bei Organver­gaben, über die in den vergangenen Jahren berichtet wurde.

Bei etwa der Hälfte dieser Befragten haben sich die Vorfälle negativ auf Ihr Vertrauen in das deutsche Organspendesystem ausgewirkt.

Das Vertrauen in Transplantationsärzte ist im Gegensatz dazu hoch: 70 Prozent der Befragten äußern ein sehr großes oder großes Vertrauen darauf, dass sich Ärzte in erster Linie für die Lebensrettung des potenziellen Spenders und nicht für den Erhalt von Spenderorganen einsetzen. Nur sieben Prozent verlassen sich nicht darauf.

hil

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