Immer weniger Frauen und Mädchen verhüten mit der Pille

Berlin – Immer weniger Frauen verhüten mit der Pille. Der Anteil der Verordnungen bei den gesetzlich versicherten Mädchen und Frauen sank vor allem in den vergangenen vier Jahren auf 31 Prozent 2019, wie der AOK Bundesverband heute in Berlin mitteilte.
Noch vor zehn Jahren lag er bei 46 Prozent. Die Zahlen sind Ergebnis einer aktuellen Analyse der Verordnungsdaten der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV), die im Wissenschaftlichen Institut der AOK (WIdO) vorliegen.
Nach Ansicht der AOK ist das Bewusstsein gewachsen, dass die Pille kein „kein Lifestylepräparat ist, sondern in den Hormonhaushalt eingreift und auch Nebenwirkungen haben kann“, erklärte die Ärztin im Stab der Medizin des AOK-Bundesverbandes, Eike Eymers. So habe zuletzt etwa eine Studie gezeigt, dass bei jungen Erstanwenderinnen der Pille das Depressionsrisiko wachse.
Weiterhin erhalten mehr als die Hälfte der Frauen, die die Pille auf Kosten der Krankenkassen verordnet bekommen, die risikoreicheren Pillenpräparate der neueren Generation, so das WIdO. Diese hätten nachgewiesen ein höheres Risiko für Thrombosen und Embolien.
Empfängnisverhütende Medikamente werden von der GKV seit Ende Juli 2019 bis zum vollendeten 22. Lebensjahr erstattet. Vorher lag die Erstattungsgrenze beim vollendeten 20. Lebensjahr.
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