Vermischtes

Impfquoten bei Klinikpersonal: Große Unterschiede zwischen Berufsgruppen

  • Montag, 22. September 2025
Impfung
/Zblaster, stock.adobe.com

Berlin – Bei den Impfquoten gegen Influenza, COVID-19 und Pertussis gibt es beim Klinikpersonal große Unterschiede zwischen den Berufsgruppen. Das zeigt eine neue Erhebung (OKaPII-Studie) des Robert-Koch-Instituts (RKI).

Danach haben sich in der Influenzasaison 2024/25 56,3 Prozent der Klinikmitarbeitenden für die Impfung entschieden. Männer und ältere Personen haben die Impfung häufiger in Anspruch genommen. Im ärztlichen Dienst lag die Impfquote gegen Influenza bei mehr als 80 Prozent – aber nur rund die Hälfte der therapeutischen und pflegerischen Berufe haben sich gegen Influenza impfen lassen.

Geimpfte haben sich nach eigenen Angaben vor allem aufgrund des Selbstschutzes impfen lassen. Als Gründe gegen die Influenzaimpfung gaben die ungeimpften Teilnehmenden am häufigsten an, dass sie die Impfung vergessen oder zu spät daran gedacht hätten. Daneben spielten Sorgen zur der Impfstoffsicherheit eine Rolle.

Nach Angaben des RKI gibt es beim Klinikpersonal diverse Wissenslücken und Unsicherheiten, vor allem in Bezug auf die Sicherheit der Influenzaimpfung. Zum Beispiel wüssten nur rund 21 Prozent der Teilnehmenden, dass die Impfung das Risiko für einen Herzinfarkt senken kann.

Neben der Influenzaimpfung ist für medizinisches Personal eine jährliche COVID-19-Impfung empfohlen. Innerhalb der vergangenen zwölf Monate haben sich aber nur 16 Prozent der Klinikmitarbeitenden gegen COVID-19 impfen lassen. Von allen Teilnehmenden haben sieben Prozent noch nie eine COVID-19- Impfung erhalten.

Für die kommende Saison gaben zwei Drittel der Befragten an, sich eher oder auf jeden Fall gegen Grippe impfen lassen zu wollen. Bei der Coronaimpfung war die Impfbereitschaft niedriger, hier lag der Wert bei 22,6 Prozent. Mehr als die Hälfte gab an, sich eher nicht oder auf keinen Fall gegen COVID-19 impfen lassen zu wollen, fast ein Viertel war sich unsicher. Bei Influenza lagen die Werte bei 23,4 beziehungsweise 9,3 Prozent.

Das RKI befragte das Klinikpersonal auch zu den Impfungen gegen Keuchhusten. Danach haben 60 Prozent der Ärzteschaft und etwa ein Drittel der therapeutischen und pflegerischen Berufe in den vergangenen Jahren eine Pertussisimpfung erhalten und sind somit ausreichend geschützt.

Es bestehen aber Unsicherheiten bezüglich der Pertussisimpfempfehlung: 48 Prozent des Klinikpersonals weiß nicht, dass medizinisches Personal alle zehn Jahre eine Impfung erhalten sollte und 71 Prozent der Teilnehmenden wissen nicht, dass Schwangere eine Impfung gegen Pertussis bekommen sollten.

hil

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