Initiative wirbt für Inklusion von Menschen mit Down-Syndrom

Bonn − Für mehr Inklusion und den Abbau „irrationaler Angst“ wirbt der Arbeitskreis Down-Syndrom Deutschland. „Wir wünschen uns, dass die Normalität gestärkt wird und nicht das Aussondern in spezielle Einrichtungen“, sagte dessen Vorsitzender Wolf-Dietrich Trenner im Interview zum Welt-Down-Syndrom-Tag am 21. März.
Obwohl der Gendefekt heute gut erforscht sei, hätten die Betroffenen mit vielen Vorurteilen zu kämpfen. Die geistigen und körperlichen Fähigkeiten von Menschen mit Trisomie 21 würden häufig unterschätzt, so Trenner. In Deutschland leben rund 40.000 Menschen mit dem Down-Syndrom.
Zugleich will Trenner angehenden Eltern Mut machen, das Kind zu bekommen. Die Bedingungen, ein behindertes Kind großzuziehen, seien in Deutschland heute so gut wie nie zuvor: „Die Belastungen sind oft tragbar, und es gibt inzwischen staatliche Förderungen und vielfältige Unterstützungsangebote.“
Bei einer so seltenen Behinderung stießen Paare aber häufig auf Pränatalmediziner, die keine Erfahrung mit dem Down-Syndrom hätten und selbst unsicher seien. „ Das macht angehenden Eltern von einem Down-Syndrom-Kind nicht gerade Mut“, so Trenner.
Trenner räumt ein, dass Kinder mit Trisomie 21 „anders“ seien. „ Sie verlangsamen das eigene Leben − das ist manchmal gar nicht so schlecht.“ Natürlich stelle ein solches Kind Eltern vor gewisse Herausforderungen. Der Lebensweg werde etwas „ steiler und anstrengender.“
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