Insolvenz des Rechenzentrums AvP: Apothekerschaft wendet sich an Landesregierung

Stuttgart – Mit einem gemeinsamen Brief wenden sich Landesapothekerverband (LAV) und Landesapothekerkammer Baden-Württemberg (LAK) anlässlich der Insolvenz des Apothekenrechenzentrums AVP hilfesuchend an den baden-württembergischen Ministerpräsidenten Winfried Kretschmann. Die beiden Standesorganisationen ergreifen dabei für die betroffenen Apotheken das Wort und bitten um deren Unterstützung aus Mitteln des Landes.
Es stünde fest, dass ein kompletter Forderungsausfall eine Vielzahl von Apotheken völlig unverschuldet in eine existenzielle Bedrohungslage bringen wird, die in manchen Fällen mit wochenlangen coronabedingten Umsatzrückgängen kumuliert. Die Präsidenten Fritz Becker (LAV) und Günther Hanke (LAK) warnen: „Bei einem Zahlungsausfall ist das Geld für die Apotheken verloren.“
Dies sei eine Situation, die für viele Apotheken das Aus bedeuten würde, so der Brief weiter. Die Organisationen bitten den Ministerpräidenten um Prüfung, inwieweit es möglich sei, „die unverschuldet in Not geratenen Apotheken aus Mitteln des Landes zu unterstützen“.
Im Flächenstaat Baden-Württemberg versorgen etwa 2.400 Apotheken die Bevölkerung mit Arzneimitteln. Von der AvP-Insolvenz dürfte rund jede fünfte Apotheke betroffen sein. Experten schätzen den Gesamtschaden für die bundesweit betroffenen Apotheken auf über 300 Millionen Euro. Genaue Zahlen für das Bundesland Baden-Württemberg liegen derzeit nicht vor.
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