Jede zweite Einladung zur Mammografie in Sachsen-Anhalt verfallen

Magdeburg – Frauen in Sachsen-Anhalt haben im vergangenen Jahr häufiger Einladungen zum Mammografiescreening verfallen lassen als jemals zuvor. Insgesamt seien 159.250 Frauen zu der Vorsorge eingeladen worden, 77.612 seien der Einladung gefolgt. Das teilte die Kassenärztliche Vereinigung (KV) mit.
Das entspreche einer landesweiten Teilnahmerate von 48,74 Prozent. Der Wert sei der geringste seit Beginn des Mammografiescreenings im Land. Die Gründe sieht die KV vorwiegend in einer großen Verunsicherung und Bedenken der eingeladenen Frauen mit Blick auf eine mögliche Coronainfektion.
„Wir hoffen sehr, dass sich der Anteil der am Screening teilnehmenden Frauen bereits im Jahr 2021 wieder erhöht“, erklärte ein KV-Sprecher. Daten für eine bundesweite Vergleichbarkeit lägen für 2020 noch nicht vor.
Insgesamt waren aufgrund der Coronapandemie laut KV weniger Einladungen verschickt worden. Das Einladungsverfahren sei am 25. März bis Ende April 2020 ausgesetzt worden. In dem Zeitraum wurden keine Frauen im Rahmen des Mammografiescreenings untersucht. So wurden laut der Kassenärztlichen Vereinigung etwa 7.000 Frauen weniger eingeladen als 2019.
Seit Jahren lassen mehr und mehr Frauen ihre Einladung verfallen. 2019 ließen sich noch knapp 53 Prozent der eingeladenen Frauen untersuchen, 2018 waren es noch knapp 54 Prozent. Im Jahr 2011 hatte die Quote noch deutlich höher bei 67 Prozent gelegen.
Brustkrebs ist bei Frauen mit Abstand die häufigste Krebserkrankung. Rund 2.000 Frauen in Sachsen-Anhalt erkranken laut dem gemeinsamen Krebsregister jedes Jahr neu daran.
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