Vermischtes

Justizopfer Mollath bekommt vom Freistaat Bayern 600.000 Euro

  • Dienstag, 12. November 2019
Gustl Mollath forderte für seine ungerechtfertigte Unterbringung in der Psychiatrie rund 1,8 Millionen Euro vom Freistaat Bayern. Nun gab es eine außergericihtliche Einigung. /picture alliance, Peter Kneffel
Gustl Mollath forderte für seine ungerechtfertigte Unterbringung in der Psychiatrie rund 1,8 Millionen Euro vom Freistaat Bayern. Nun gab es eine außergericihtliche Einigung. /picture alliance, Peter Kneffel

München – Der zu Unrecht gegen seinen Willen mehr als sieben Jahre in der Psychiatrie untergebrachte Gustl Mollath bekommt vom Freistaat Bayern 600.000 Euro.

Es sei eine entsprechende gütliche Einigung zwischen Mollath und Bayern erzielt worden, teilte das Landgericht München I heute mit. Das Land zahle das Geld ohne Anerkennung einer Rechtspflicht. Damit kann ein im März begonnenes Verfahren abgeschlossen werden.

Der Fall Mollath gilt als einer der größten Justizskandale der jüngeren bayerischen Ge­schichte. Mollath wurde in einem im Zusammenhang mit einem Rechtsstreit mit seiner früheren Frau geführten Prozess 2006 wegen Wahnvorstellungen zwangseingewiesen.

In dem Prozess hatte Mollath über Schwarzgeldgeschäfte seiner Frau für eine Großbank berichtet – später stellte sich heraus, dass die Vorwürfe zutrafen.

Mit der gütlichen Einigung akzeptierten beide Seiten nun doch einen Kompromissvorschlag, den das Landgericht bereits im Zusammenhang mit dem Prozessauftakt im März vorgelegt hatte. Mollath wollte ursprünglich 1,8 Millionen Euro, was das Land ablehnte. Mollath selbst fand vom Freistaat angebotene 170.000 Euro inakzeptabel.

afp

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