Kinder in Baden-Württemberg leben am längsten

Stuttgart – Die Gesundheit baden-württembergischer Kinder lässt grundsätzlich wenig zu wünschen übrig. Das geht aus dem neuen Kindergesundheitsberichtes des Landesgesundheitsamtes hervor. Allerdings sind Kinder aus bildungsfernen und einkommensschwachen Bevölkerungsschichten auch in Baden-Württemberg gesundheitlich benachteiligt. Hier will das Land gezielt gegensteuern.
Die Lebenserwartung der 2019 Geborenen ist laut dem heute vorgestellten Kindergesundheitsbericht mit 79,7 Jahren für Jungen und 84,1 Jahren für Mädchen in Baden-Württemberg so hoch wie in keinem anderen Bundesland, nur 15 Prozent der unter Sechs-Jährigen sind von Armut bedroht.
Im bundesweiten Vergleich ist dies die zweitniedrigste Quote, lediglich in Bayern gibt es noch weniger arme Kinder. Der Anteil der Kinder, die in Haushalten mit SGB II-Bezug leben, ist mit rund 9 Prozent ebenfalls deutlich niedriger als der Bundesdurchschnitt (16 Prozent).
„Dennoch zeigt sich bereits im Kindesalter, dass Gesundheit und Armut zusammenhängen“, erklärte Gesundheitsminister Manne Lucha bei der Vorstellung des Berichts. So weist die Erhebung einen deutlichen Zusammenhang zwischen sozialer und gesundheitlicher Lage nach – beispielsweise beim Thema Übergewicht und Adipositas.
Demnach sind Kinder aus sozial schwächeren Familien grundsätzlich häufiger übergewichtig (14 Prozent) als Gleichaltrige aus bessergestellten Familien (5 Prozent). Im Rahmen der Initiative „Gesund aufwachsen und leben in Baden-Württemberg“ sowie der Strategie „Starke Kinder – chancenreich“ will Baden-Württemberg deshalb die landesweit integrierte Gesundheitsstrategien auch künftig gezielt weiterentwickeln und unterstützen.
Der Kindergesundheitsbericht widmet sich auf 140 Seiten dem Gesundheits- und Entwicklungsstatus von baden-württembergischen Vor- und Grundschulkindern zwischen null und sieben Jahren. Er beleuchtet deren Gesundheitsstatus und untersucht, welchen Einfluss unterschiedliche Faktoren – wie etwa Verhaltens- und Lebensweisen sowie sozioökonomischen Bedingungen auf die Kindergesundheit auswirken.
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