Klimaschutz: Empfehlungen für den Öffentlichen Gesundheitsdienst veröffentlicht

Berlin – In einer neuen Broschüre haben das Robert-Koch-Institut (RKI) und die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) Informationen über den Zusammenhang zwischen Klimawandel und menschlicher Gesundheit für Mitarbeitende des Öffentlichen Gesundheitsdienstes (ÖGD) zusammengefasst.
„Der Klimawandel wird den ÖGD langfristig beschäftigen, denn durch seine Folgen bringt er Herausforderungen für grundlegende Funktionen im Bereich der öffentlichen Gesundheit mit sich“, heißt es in der Broschüre. Verhaltens- und Verhältnisprävention seien dabei gleichermaßen gefragt und sollten mit allen Politikbereichen verschränkt werden.
Der Bereich der öffentlichen Gesundheit könne den effektivsten Beitrag zur Anpassung und zum Schutz vor Klimafolgen leisten, wenn dieser in gesamtgesellschaftliche und vor allem wirtschaftspolitische Transformationsprozesse eingebettet sei.
In der Broschüre sind die einzelnen Gesundheitsgefährdungen durch den Klimawandel mit dem Aufgabenbereich des ÖGD verbunden, zum Beispiel im Bereich der Extremwetterereignisse. Darüber hinaus sind Ratschläge für die Mitarbeitenden des ÖGD enthalten.
Diese sollten Informationsangebote wie Themenseiten und Handlungsempfehlungen des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) kommunizieren. Darüber hinaus sollten sie auf Angebote hinweisen, die zur Sensibilisierung der Bevölkerung beitragen, zum Beispiel Starkregengefahrenkarten, der Waldbrandgefahrenindex oder Warnapps. Zur Verfügung gestellt werden sollten Informationen auch in Fremdsprachen und leichter/einfacher Sprache.
Der Broschüre zufolge sollten besonders betroffene oder gefährdete Gruppen gezielt in den Blick genommen werden. Es gelte zu erfassen, wo Menschen leben, die akut Hilfe benötigen. Und es sei zu prüfen, ob Verantwortlichkeiten für die Kommunikationswege vorhanden sind.
Implementierung von Verhältnis- und Verhaltensprävention
Als Zielparameter für den Öffentlichen Gesundheitsdienst benennen RKI und BZgA die Weiterentwicklung von gesetzlichen Rahmenbedingungen im Sinne von „Health in/for all Policies“, die Bereitstellung von finanziellen und personellen Ressourcen für die Implementierung von Verhältnis- und Verhaltensprävention und die Durchführung eines Klima-, Umwelt- und Gesundheitsmonitorings.
Zudem solle die Surveillance auf allen Ebenen (Kommune, Land, Bund) mit besonderem Fokus auf sozialer Chancen- beziehungsweise Klimagerechtigkeit gestärkt und zielgruppenspezifische Kommunikationsmaßnahmen mit Partizipation betroffener und umsetzender Personenkreise durchgeführt werden.
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