Klinikum Bayreuth: Rund 3.000 Mitarbeiter unter Quarantäne

Bayreuth – Wegen des Verdachts des Ausbruchs einer hochansteckenden Coronamutation hat das Klinikum Bayreuth seine Häuser vorerst geschlossen. Mehr als 3.000 Mitarbeiter des Krankenhauses dürfen nur noch ohne öffentliche Verkehrsmittel zur Arbeit kommen und befinden sich ansonsten in Quarantäne.
Patienten werden nur noch in absoluten Notfällen aufgenommen und erst nach zwei negativen Testergebnissen entlassen, wie das Klinikum in der oberfränkischen Stadt heute mitteilte. „Aktuell ist die Lage in dem Bayreuther Großkrankenhaus angespannt, aber unter Kontrolle“, hieß es.
Aktuell besteht in Bayreuth in mindestens elf Fällen der Verdacht auf eine Infektion mit einer hochansteckenden mutierten Virusvariante. Die Mutation B.1.1.7 aus England wurde in Bayreuth erstmals bei einer Person nachgewiesen, die von einer Reise zurückgekehrt war.
Das Klinikum ließ nach eigenen Angaben daraufhin 30 Proben untersuchen. Mit dem abschließenden Ergebnis rechnet das Klinikum aber erst in knapp zwei Wochen.
Insgesamt sind derzeit nach Angaben des Klinikums 99 der mehr als 3.300 Mitarbeitenden positiv auf SARS-CoV-2 getestet. Eine Reihentestung am Wochenende von mehr als 2.800 Angestellten habe 18 Fälle ergeben.
„Sie alle sind in Quarantäne und nicht im Dienst“, hieß es weiter. Das Virus sei im Klinikum auf mehreren Stationen ausgebrochen. Nach und nach sollen alle Patienten auf das Coronavirus getestet werden. Stand heute wurden laut Klinikum 80 COVID-19-Patienten behandelt, davon elf intensiv.
Die Mutation B.1.1.7 sei im Krankheitsverlauf nicht gefährlicher, wohl aber deutlich ansteckender, teilte das Klinikum mit. Je nach Studie soll die Ansteckungsgefahr um 50 bis 70 Prozent höher liegen.
Mit etwa 3.500 Mitarbeitern und 340 Ausbildungsplätzen gehört die Klinikum Bayreuth GmbH nach eigenen Angaben zu den größten Arbeitgebern und Ausbildungsbetrieben in der Region.
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