Krankenhäuser in Schleswig-Holstein beraten über Kooperation

Kiel – Die kommunalen Krankenhäuser in Kiel und Neumünster sprechen über eine mögliche Kooperation. Beide Städte seien in ersten Gesprächen, sagte der Kieler Sozial-Stadtrat Gerwin Stöcken (SPD) heute. Zunächst hatte NDR 1 Welle Nord berichtet.
Es sollten Chancen und Risiken sowie mögliche Kooperationsformen ausgelotet werden, sagte Stöcken. Ergebnisse gebe es noch nicht. „Der Prozess ist zum jetzigen Zeitpunkt noch vollkommen offen und benötigt Zeit.“ Erst am Ende des Prozesses könne eine Entscheidung stehen, die eine breite Basis in beiden Städten brauche.
Hintergrund: Viele Krankenhäuser stehen unter wirtschaftlichem Druck und leiden unter Personalmangel. „Die sehr schwache Leistungsentwicklung in Verbindung mit Stationsschließungen, Pflegepersonalmangel und erhebliche Ausgaben zur Kompensation für Zeitarbeitskräfte haben das Ergebnis des Städtischen Krankenhauses Kiel auf einen historischen Tiefstand gebracht“, heißt es im Jahresabschluss für 2018.
Nach drei Jahren mit überschaubaren Fehlbeträgen sei dieser erstmals siebenstellig ausgefallen – mit einem Minus von 3,61 Millionen Euro. Krankenhausgeschäftsführer Roland Ventzke sagte dem NDR, 2018 sei ein sehr, sehr schlechtes Jahr gewesen. Für 2019 sei das Ergebnis ausgeglichen.
„Seitens der Geschäftsführungen des FEK (Friedrich-Ebert-Krankenhaus) Neumünster und des Städtischen Krankenhauses Kiel wurde den Entscheidungsgremien beider Städte vorgeschlagen, die Häuser zu fusionieren“, wird in dem Kieler Bericht ausgeführt.
„Um dieses Projekt beurteilen zu können, ist es Absicht der Kommunalpolitik, ein Gutachten einzuholen.“ Eine Fusion mit dem FEK Neumünster böte eine langfristig positive Entwicklungsperspektive. Das FEK hatte das Jahr 2018 mit einem Bilanzgewinn von 1,8 Millionen Euro abgeschlossen.
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