Krankenhäuser in Sorge wegen Cyberangriffen
Berlin – Cyberangriffe stellen eine immer größere Bedrohung für Kliniken dar. Darauf hat die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) hingwiesen.
„Die technische Infrastruktur gerade großer Krankenhäuser ist heute unglaublich komplex“, sagte der DKG-Vorsitzende, Gerald Gaß, dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. „Diese stark heterogenen Systeme abzusichern erfordert einen immensen personellen und auch finanziellen Aufwand.“
Den Krankenhäusern fehlen aus Sicht von Gaß aber vielfach die notwendigen Rahmenbedingungen, um digitale Attacken abzuwehren. Er sehe deswegen die Politik in der Pflicht.
„Die Bundesländer müssen ihren Investitionsverpflichtungen nachkommen, um notwendige Maßnahmen in den Kliniken umzusetzen und nicht im jahrelangen Antrags- und Bürokratiewahnsinn den Angriffen hinterherzulaufen.“
Gaß warnte vor allem vor dem Risiko eines Ausfalls telemedizinischer Angebote wie der elektronischen Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung, dem elektronischen Rezept (E-Rezept) oder der am Freitag vom Bundesrat für 2025 auf den Weg gebrachten elektronische Patientenakte (ePA).
Diese würden künftig immer „mehr im Mittelpunkt der Versorgung“ stehen, weshalb ein Ausfall der dafür erforderlichen Telematikinfrastruktur weitreichende Folgen hätte.
Unterdessen schätzt das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) die Bedrohungslage im Cyberraum insgesamt als besorgniserregend ein. „Diese Einschätzung gilt auch für Einrichtungen des Gesundheitswesens“, hieß es.
„Sie ergibt sich aus der allgemeinen Bedrohungslage und der zunehmenden Digitalisierung im Gesundheitswesen, die automatisch eine größere Angriffsfläche mit sich bringt.“ Insgesamt erhielt die Behörde für 2022/23 insgesamt 132 Meldungen zu Cyberattacken aus dem Gesundheitssektor.
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