Labormedizin: VDGH veröffentlicht Positionspapier

Berlin – Eine schnellere Aufnahme von Laborinnovationen in die gesetzliche Regelversorgung sowie mehr Transparenz über die Beratungs- und Entscheidungsprozesse fordert der Verband der Diagnostica-Industrie (VDGH). Im Vorfeld der neuen Legislaturperiode legte der VDGH seine „Positionen zur Weiterentwicklung des Gesundheitswesens“ vor.
„Die Coronapandemie hat schlaglichtartig beleuchtet, dass unsere Industrie mit der schnellen Entwicklung und Produktion qualitativ hochwertiger Tests einen überragenden Wertbeitrag leistet. Dies gilt jedoch nicht nur für den Nachweis des Coronavirus SARS-CoV-2, sondern täglich für nahezu jede medizinische Fragestellung im niedergelassenen und klinischen Bereich“, betonte VDGH-Vorstandsvorsitzender Ulrich Schmid.
Der Verband plädiert dafür, der Industrie, aber auch Wissenschaftlern und Patientenorganisationen, stärkere Mitwirkungsmöglichkeiten bei den politischen Prozessen einzuräumen. Zugleich sei die Vergütung so zu gestalten, dass Labordiagnostik als ärztliche Leistung flächendeckend erhalten bleibe. Diese stelle die Grundlage für mehr als zwei Drittel aller ärztlichen Diagnosen und Therapieentscheidungen dar.
Insbesondere bei der Früherkennung von Krankheiten sei das Potenzial der Labordiagnostik groß, werde aber im kurativ ausgerichteten deutschen Gesundheitssystem nicht ausreichend abgerufen. Die aktuelle Pandemie dürfe zudem nicht überdecken, dass die Bekämpfung von Antibiotikaresistenzen eine zentrale Bedeutung habe.
Zudem stelle die Digitalisierung ein weiters wichtiges Thema für die Branche dar. Für chronisch Kranke könnten digitale Gesundheitsanwendungen (DiGA) Behandlungsabläufe optimieren und Erleichterungen im Alltag schaffen. „Auch hier müssen Diagnostika als eigenständige Gruppe berücksichtigt werden“, so Schmid.
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