Vermischtes

Mängel beim Essen in Krankenhäusern

  • Dienstag, 14. Januar 2020
/Yvonne Bogdanski, stock.adobe.com
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Berlin – Das Krankenhausessen in Deutschland hat einer neuen Untersuchung zufolge nicht zu Unrecht einen schlechten Ruf. Unter anderem liege dies daran, dass am Essen besonders gespart werde, so die Analyse des Deutschen Krankenhausinstituts, über die das ARD-Mittagsmagazin berichtete.

Für Lebensmittel gaben Krankenhäuser 2018 demnach im Durchschnitt 3,84 Euro pro Tag und Patient aus. 2005 seien es noch 4,45 Euro gewesen. Im gleichen Zeitraum seien aber die Preise für Lebensmittel stark gestiegen.

„Die schwierigen finanziellen Rahmenbedingungen der Krankenhäuser treffen die Küchen besonders hart“, sagte Karl Blum von Deutschen Krankenhausinstitut dem ARD-Mittags­ma­gazin. In vielen Krankenhausküchen gebe es zudem einen hohen Investitionsstau.

Im Durchschnitt seien diese Küchen 29 Jahre alt, aber lediglich ein Drittel der Kliniken wolle in den kommenden drei Jahren investieren. Bundesweit gebe es zudem keine ein­heitlichen Standards für Krankenhausessen, auch eine Überprüfung der Qualität finde nur selten statt.

„Die Küche steht im Vergleich zu anderen Krankenhauskosten nicht an erster Stelle der Prioritäten“, so Blum weiter. Stattdessen gehe der Trend hin zu mehr Zentralisierung, vor allem zu Großküchen, die mehrere Standorte beliefern.

Außerdem bestünden die Gerichte häufiger aus Tiefkühlkost, die dann nur noch erwärmt werde. 65 Prozent der Krankenhausküchen werden laut der Studie noch in Eigenregie betrieben, 2005 waren es demnach 80 Prozent.

Eine ARD-Stichprobe in einem Berliner Krankenhaus hat nach Angaben des Senders er­geben, dass die Patienten nicht das Essen erhielten, was ihr Körper brauche. Vitamine und andere Nährstoffe seien nicht ausreichend vorhanden und der Salzgehalt sei viel zu hoch gewesen.

kna

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