Mecklenburg-Vorpommern: Behörden sprechen von Ehec-Ausbruch

Rostock – Aufgrund der zunehmenden Zahl von schweren Verläufen nach Ehec-Infektionen in Mecklenburg-Vorpommern sprechen die Behörden mittlerweile von einem Ausbruch der Infektionskrankheit. Hintergrund sind die schweren Erkrankungsfälle mit dem hämolytisch-urämischen Syndrom (HUS) bei Kindern, wie das Landesamt für Gesundheit und Soziales (LAGuS) mitteilte.
„Angesichts der Zahl der aktuell vermehrt auftretenden schweren Erkrankungsfälle (HUS) bei Kindern, die sich ausschließlich in Mecklenburg-Vorpommern angesteckt haben müssen, muss von einem Ausbruch ausgegangen werden“, hieß es in einer Mitteilung der Behörde.
Die Zahl der gemeldeten Fälle von Infektionen mit dem Darmkeim Ehec vor allem bei jüngeren Kindern in Mecklenburg-Vorpommern ist inzwischen auf 40 gestiegen. Nach Angaben des Landesamts für Gesundheit und Soziales in Rostock wurden neun weitere Fälle gemeldet. Zudem flossen zwei Fälle aus Berlin und einer aus Bayern in die Statistik ein.
Noch 15 Patienten wurden im Krankenhaus behandelt, einige mussten auf die Intensivstation. Gestern waren 19 Menschen im Krankenhaus behandelt worden.
Ein Ausbruch durch eine Infektionskrankheit liegt laut Robert-Koch-Instituts (RKI) vor, wenn die Anzahl von Personen mit einer bestimmten Infektionskrankheit in einer Region und/oder einem Zeitraum die erwartete Anzahl dieser Erkrankungen übersteigt.
Die Ursache der Ehec-Infektionen ist den Angaben zufolge weiter unklar. Das Lagus arbeite eng mit den zuständigen Gesundheitsämtern sowie dem RKI zusammen, um die Fälle genau zu untersuchen und um eine mögliche Infektionsquelle zu finden. Die Lebensmittelbehörden seien ebenfalls in die Ermittlung des Ausbruchs involviert. Ein Lebensmittel als Auslöser konnte bisher nicht identifiziert werden.
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