Medizintechnik: Branche rechnet mit Umbrüchen durch Coronapandemie

Berlin/Düsseldorf – Die deutschen Medizintechnikunternehmen rechnen in diesem Jahr mit einem Umsatzrückgang der Branche von etwa vier Prozent, beim Auslandsgeschäft prognostizieren sie sogar ein durchschnittliches Minus von sechs Prozent.
Das geht aus der Umfrage des Industrieverbandes Spectaris und des Branchenclusters „Medical Mountains“ zur wirtschaftlichen Situation der Medizintechnikunternehmen in Deutschland hervor.
Laut einem neuen Report von Spectaris, des Beratungsunternehmens Roland Berger und Medical Mountains wirkt sich die Coronakrise aber nicht nur kurzfristig auf die Umsätze aus, sondern führt zu „unumkehrbaren Umbrüchen in der Medizintechnikbranche“.
Vielen kleineren Unternehmen drohe angesichts eines hohen Preisdrucks und Regulierungsaufwands sowie einer zunehmenden Marktkonsolidierung das Aus, so die Prognose. „Die Krise hat einen Prozess in Gang gesetzt, der unumkehrbar ist“, sagte Jörg Mayer, Geschäftsführer von Spectaris.
Digitale Arbeitsmodelle sowie Vertriebs-, Service- und Ausstellungskonzepte nähmen inzwischen einen sehr hohen Stellenwert in der Strategie vieler Unternehmen ein und würden auch nach Corona mindestens gleichberechtigt neben klassischen Arbeitsweisen und persönlichen Kundenkontakten stehen.
Der Report basiert auf Expertengesprächen sowie einer Umfrage unter rund 500 Unternehmen. Die verdeutlichen laut den drei Partnern, dass nur die Firmen, die bereits jetzt die richtigen Weichen stellten, zu den „Eroberern“ zählen werden, denen es durch digitale Exzellenz gelinge, neue Märkte und Kundenkontakte zu erschließen – während der Krise und danach.
In der Umfrage stimmten jeweils mehr als sieben von zehn Befragten der Aussage zu, dass die Bereiche Telemedizin, Automatisierung und präventive Diagnostik sowie digitale Anwendungen, etwa Warn-Apps oder Tools zur digitalen Nachverfolgung, weiter an Bedeutung gewinnen und zu den Technologiegewinnern der Pandemie gehören werden.
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