Mehr als jeder zweite junge Erwachsene hält sich für zu dick

Villingen-Schwenningen – 57 Prozent der jungen Erwachsenen in Deutschland empfinden sich als übergewichtig und wollen abnehmen. Das zeigt eine Umfrage der Betriebskrankenkasse (BKK) Vivida und ihrer Stiftung „Die Gesundarbeiter – Zukunftsverantwortung Gesundheit“.
Die Arbeitsgruppe befragte für die Umfrage 1.150 Bundesbürger im Alter von 14 bis 34 Jahren. Danach hadern selbst normalgewichtige junge Menschen mit ihrem Körper.
Besonders ausgeprägt ist der Wunsch nach Gewichtsreduktion bei den 14- bis 17-Jährigen. Hier wollen 52 Prozent der Normalgewichtigen abnehmen, in den älteren Altersgruppen sind es 39 Prozent.
„Um ein gesundes Selbstbild zu fördern und Essstörungen vorzubeugen, sind gezielte Aufklärung und Unterstützung notwendig“, erklärte dazu Sina Knöpfle, Gesundheitsexpertin der Vivida bkk.
Die jungen Menschen führen Übergewicht laut der Umfrage auf verschiedene Ursachen zurück: 61 Prozent nennen den individuellen Lebensstil mit Ernährung und Bewegung. 58 Prozent sehen die Verantwortung bei der Lebensmittelindustrie, die ungesunde Produkte anbietet und bewirbt.
Auch das Arbeitsumfeld, die Schule, gesellschaftliche Einflüsse und familiäre Gewohnheiten spielten eine Rolle. 21 Prozent schreiben die Ursachen hingegen Influencern zu, die ungesundes Essen auf Social Media posten.
Fast jeder zweite Befragte gibt an, sich von Produktwerbung oder Influencern zu Impulskäufen verleiten zu lassen. Männer sind mit 48 Prozent häufiger betroffen als Frauen mit 43 Prozent.
„Die Ergebnisse weisen auf ein komplexes Zusammenspiel verschiedener Faktoren hin, die gemeinsam als Gesellschaft angegangen werden sollten“, so Knöpfle. Wichtig sei, die individuelle Gesundheits- und Medienkompetenz zu stärken und gleichzeitig strukturelle Maßnahmen zu entwickeln, die einen gesunden Lebensstil fördern, so ihre Forderung.
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