Mehrheit wünscht sich gesetzliche Regelung für gesündere Ernährung

Berlin – Die Mehrheit der Bundesbürger wünscht sich Maßnahmen für eine gesündere Ernährung insbesondere der Jüngsten. So sprechen sich 83 Prozent der Befragten für Obergrenzen von Zucker, Fett und Salz bei Lebensmitteln aus, die speziell für Kinder gedacht sind.
Das berichten die Zeitungen der Funke Mediengruppe aus einer Umfrage im Auftrag des Verbraucherzentrale Bundesverbands (vzbv). 15 Prozent der Teilnehmer sprachen sich demnach dagegen aus, zwei Prozent zeigten sich unentschieden.
Verbraucherschützer rufen die Bundesregierung zu einer strengeren gesetzlichen Regelung für Kinder-Lebensmittel auf, die sich an den Richtwerten der Weltgesundheitsorganisation (WHO) orientieren sollen.
„Wenn Produkte nicht den Anforderungen der Weltgesundheitsorganisation entsprechen, dürfen sich Werbung und Aufmachung nicht speziell an Kinder richten“, sagte der Chef der Verbraucherzentrale Bundesverband, Klaus Müller.
Laut WHO sollten etwa Frühstückscerealien für Kinder maximal 15 Gramm Zucker pro 100 Gramm enthalten. Tatsächlich enthielten gerade Kinderprodukte oft besonders viel Zucker, mitunter doppelt so viel wie die gleichen Produkte für Erwachsene, heißt es in einer Studie des Max-Rubner-Instituts. Der durchschnittliche Zuckergehalt in Cerealien lag demnach für Kinder bei 29,2 Gramm je 100 Gramm.
„Sind Lebensmittel zu süß, zu fettig, zu salzig, kann das Fehlernährung und Folgeerkrankungen den Weg ebnen“, warnte Müller. „Davor müssen Kinder besser geschützt werden.“ Schon heute seien rund 15 Prozent der Drei- bis 17-Jährigen übergewichtig.
Diskutieren Sie mit
Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.
Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.
Diskutieren Sie mit: