Vermischtes

Merck verdient trotz Coronabooms weniger

  • Donnerstag, 11. November 2021

Darmstadt – Der Kampf gegen die Coronapandemie sorgt beim Pharma- und Spezialchemiekonzern Merck KGaA weiter für Schwung. In der Laborsparte setzte sich der Boom dank der Nachfrage aus der Pharmaindustrie im dritten Quartal fort, und auch das Geschäft mit Halbleitermaterialien florierte.

Zuwächse verzeichnete der Konzern auch mit Arzneien. Wegen eines Sonderertrags im Vorjahr aber gingen das Betriebsergebnis und der Gewinn unter dem Strich zurück, wie Merck heute in Darmstadt weiter mitteilte. Merck-Chefin Belen Garijo sprach von einer hervorragenden Entwicklung in allen drei Unternehmensbereichen. Merck hatte deshalb zusammen mit Eckdaten erst kürzlich die Jahresziele erhöht – zum dritten Mal in diesem Jahr.

Wie bereits bekannt, stieg der Umsatz von Juli bis September im Vergleich zum Vorjahr um rund zwölf Prozent auf 4,97 Milliarden Euro. Organisch, also ohne Zu- und Verkäufe und bereinigt um Wechselkurs­effekte, betrug das Plus knapp elf Prozent.

In der Laborsparte wuchs Merck nominal um knapp 18 Prozent. Dabei verzeichnete das Geschäft mit Produkten und Dienstleistungen für die Arzneimittelherstellung ein Plus von fast 28 Prozent. Der Bereich boomt bereits seit geraumer Zeit.

Merck beliefert hier unter anderem viele Impfstoffentwickler wie den mRNA-Hersteller Biontech. Auch das Geschäft mit wissenschaftlichen und gewerblichen Laboren erholte sich weiter. In der Coronakrise waren die Geschäfte 2020 wegen der Schließung vieler Einrichtungen zeitweise eingebrochen.

Eine starke Nachfrage nach Krebsarzneimitteln und der Tablette Mavenclad bei Multipler Sklerose (MS) trieb das Wachstum im Pharmageschäft. Auch Fruchtbarkeitsarzneimittel waren gefragt. Mit rund fünf Prozent war der Zuwachs der Sparte im Vergleich aber am niedrigsten. So verzeichnete Merck bei seinem in die Jahre gekommenen MS-Mittel Rebif sinkende Erlöse.

Einbußen gab es aber auch bei Medikamenten etwa gegen Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Stoff­wech­selstörungen. Hier habe sich die seit 2020 geltende Preisregulierung in China negativ ausgewirkt und zu einem Umsatzrückgang um rund zehn Prozent beim Diabetesmedikament Glucophage geführt, hieß es.

Trotz Umsatzplus ging – wie bereits bekannt – das um Sondereffekte bereinigte operative Ergebnis (bereinigtes Ebitda) im vergangenen Quartal um knapp neun Prozent im Vergleich zum Vorjahr auf 1,55 Milliarden Euro zurück.

Allerdings hatte der Konzern im Vorjahr nach dem erfolgreichen Ende eines Patentstreits mit dem US-Rivalen Biogen millionenschwere Rückstellungen aufgelöst. Nach Steuern sank der Gewinn nun um fünf Prozent auf 764 Millionen Euro.

Die erst in der vergangenen Woche angehobenen Ziele für 2021 sehen einen Umsatzanstieg auf 19,30 bis 19,85 Milliarden Euro (Vorjahr: 17,5 Milliarden) vor. Auch der bereinigte Betriebsgewinn soll anziehen und von 5,2 im Vorjahr auf 6,0 bis 6,3 Milliarden Euro wachsen.

dpa

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