Vermischtes

Modellprojekt empfiehlt Darmkrebsvorsorge ab 30 Jahren

  • Dienstag, 26. Juli 2022
/Coloures-Pic, stock.adobe.com
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München – Darmkrebsvorsorge wird ab 50 Jahren als Leistung der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) angeboten. Doch auch jüngere Men­schen könnten davon profitieren. Das hat das vom Innovationsfonds des Gemeinsamen Bundesaus­schusses (G-BA) Bundesregierung geförderte Modellprojekt Farkor ermittelt.

Es empfiehlt die Vorsorge mittels Darmspiegelung oder alternativ die Früherkennung per immunologischen Stuhltest (iFOBT) bereits ab 30 Jahren. Die Erkenntnisse des Projekts basieren auf Datenbasis von rund 26.000 durchgeführten, einfachen Familien­anamnesen.

Bei rund einem Fünftel der Studienteilnehmer wurden dabei Risikofaktoren dokumentiert, 1.188 entschieden sich daraufhin für einen iFOBT, 1.595 nahmen eine Darmspiegelung in Anspruch.

So konnten bei 287 Teilnehmern Adenome, bei symptomfreien Versicherten 76 fortge­schrittene Adenome und vier kolorektale Karzinome (Darmkrebs) gefunden werden. Dabei traten Adenome und fortgeschrittene Ade­no­me bei Farkor-Patienten mit positiver Familienanamnese im Alter 25 bis 49 Jahren in ähnlicher Häufigkeit auf, wie bei Patienten der Normalbevölkerung ab 50 Jahren.

„Basierend auf diesen Analysen erscheint unter Abwägung von potenziellem gesundheitlichem Nutzen, Scha­den und Kosten unter den evaluierten Strategien eine Vorsorge mittels Darmspiegelung im Abstand von zehn Jahren oder alternativ eine Früherkennung mittels iFOBT im Abstand von zwei Jahren – jeweils im Alter von 30 bis 70 Jahren – sinnvoll“, so das Projektfazit.

Das Farkor-Projekt untersuchte zwischen 2017 und 2021 unter Leitung der Kassenärztlichen Vereinigung Bay­erns (KVB) wie jüngere Menschen mit familiärem Darmkrebsrisiko vor der Erkrankung geschützt und die Sterb­lichkeit von Darmkrebs bei den unter 50-Jährigen gesenkt werden könnte.

hil/sb

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