Neues Therapieangebot gegen Internetsucht soll in die Regelversorgung

Bochum – Der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) empfiehlt, das Modellprojekt „OMPRIS“ gegen Internetsucht in die Regelversorgung zu übernehmen. „OMPRIS“ steht für „Onlinebasiertes Motivationsprogramm zur Förderung der Veränderungsmotivation bei Menschen mit Computerspielabhängigkeit und Internetsucht“.
Entwickelt hat es eine Arbeitsgruppe um Jan Dieris-Hirche, Oberarzt und Leiter der Medienambulanz an der Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie des Universitätsklinikums Bochum im Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL).
Ziel von OMPRIS ist, Menschen mit einer Internetsucht ein schnell zugängliches und niedrigschwelliges Therapieangebot zu machen. Der Innovationsausschuss des G-BA hat die Arbeit an OMPRIS gefördert. Laut Klinik ist geplant, das Programm künftig als LWL-Interventionsangebot umzusetzen und zu verstetigen.
„Wir wollen damit künftig sicherstellen, dass Menschen mit einem problematischen Internetgebrauch schnell und wohnortnah eine geeignete Therapie erhalten, damit sie nicht noch weiter in die Anonymität und Isolation des Internets verschwinden“, sagte Dieris-Hirche. OMPRIS soll einer chronischen Suchtentwicklung entgegenwirken.
Neben der Behandlung diene OMPRIS zudem der Früherkennung und Prävention. „Mit dem Programm können wir die Betroffenen durch Beraterinnen und Berater frühzeitig motivieren, ihr Verhalten zu verändern, und Suchtsymptome reduzieren“, erläuterte der Experte.
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