Nicht jeder Notfall im Karneval ist alkoholbedingt

Gütersloh – Die Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe sensibilisiert Notärzte und Rettungspersonal dafür, während der Karnevalstage Schlaganfälle zu erkennen und Symptome wie Lallen, Schwindel, Ohnmacht nicht vorschnell als alkoholbedingt abzutun.
„Nun schlafen Sie sich erst mal aus“, könne für die Patienten unter Umständen der schlechteste Rat sein, weil es beim Schlaganfall bekanntlich um jede Minute gehe, hieß es aus der Stiftung.
„Man ist immer geneigt, sich von der Umgebungssituation beeinflussen zu lassen. Alkohol birgt die Gefahr, andere Diagnosen zu verschleiern“, sagte der Experte der Stiftung, Andreas Bohn. Er ist ärztlicher Leiter des Rettungsdienstes der Stadt Münster.
Die Stiftung weist daraufhin, das sich rein statistisch zwischen Weiberfastnacht und Aschermittwoch mehr als 4.000 Schlaganfälle in Deutschland ereignen werden. Es sei daher wichtig, einen klaren Blick auf die Symptome zu bewahren.
In Deutschland erleiden laut der Deutschen Schlaganfall Gesellschaft (DSG) jedes Jahr mehr als 260.000 Menschen einen Schlaganfall. In rund 85 Prozent der Schlaganfälle liegt ein Hirninfarkt vor, eine plötzlich auftretende Durchblutungsstörung im Gehirn, die durch einen Gefäßverschluss verursacht wird.
Laut der Fachgesellschaft ist die Regel „Jede Minute zählt“ auch neueren Studien zur Thrombolyse und zur Thrombektomie zufolge gültig.
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