Österreichischer Arzt soll fast hundert Jungen missbraucht haben
Wels – Ein österreichischer Arzt soll über mehrere Jahre fast hundert Jungen missbraucht haben. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft in Wels in Oberösterreich sind bislang 95 mutmaßliche Opfer des Mediziners bekannt, der sich unter dem Vorwand ärztlicher Behandlungen an den Minderjährigen vergangen haben soll.
Die ersten Fälle gehen auf die Anfänge des vergangenen Jahrzehnts zurück. Die Ermittlungen dauerten mehrere Monate. Der Mediziner habe jahrelang unentdeckt die Jungen missbrauchen können, von denen viele jünger als 14 Jahre alt gewesen seien, teilte die Staatsanwaltschaft mit.
Der 55-jährige Urologe aus dem Salzkammergut sitzt seit Anfang dieses Jahres in Untersuchungshaft. Die Dimension des Falles sei aber erst im Laufe der Ermittlungen klar geworden, sagte die Sprecherin der Staatsanwaltschaft weiter.
Nach bisherigen Erkenntnissen spielten sich die Taten im Zeitraum von 2000 bis 2019 ab. Die Anzeige eines Opfers hatte die Ermittler auf die Spur des Arztes gebracht. Durch das Durchforsten der Patientenkartei stießen die Fahnder auf die restlichen Namen. Der Mann hatte zu seiner Verteidigung gesagt, dass die Maßnahmen medizinische Gründe gehabt hätten.
Angaben über den konkreten Ort des Geschehens wurden nicht gemacht, laut österreichischen Medien handelt es sich um eine Kleinstadt in der Provinz. Bei einer Verurteilung drohen dem Mann bis zu 15 Jahre Haft. Die Ermittlungen dauern an.
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