Patienten können sich Zuzahlung bei Arzneimitteln häufig nicht leisten

Berlin – Viele Patienten, die eine Zuzahlung zu ihrem Medikament leisten müssen, verschieben das Einlösen des Rezeptes oder verzichten sogar ganz auf das verschriebene Arzneimittel. Das berichtet der auf den Apothekenmarkt spezialisierte Statistikdienstleister Aposcope.
Basis ist eine Umfrage, an der sich 310 Apotheker oder Pharmazeutisch-technische Assistenten beteiligt haben. Von ihnen gaben rund zwei Drittel an, in ihrer Apotheke mindestens einmal im Monat mitzuerleben, dass sich ein Patient die Zuzahlung nicht leisten kann.
Insbesondere Rentner haben laut 69 Prozent der Befragten Probleme, ihre notwendigen Medikamente in der Apotheke zu bezahlen. Aber auch bei Chronikern, Auszubildenden, Studenten, Sozialleistungsempfängern und jungen Eltern ist das Geld offenbar häufig zu knapp, wie ein Viertel der Apotheker und PTA angab.
Daher stimmt die Mehrheit des Apothekenpersonals der Forderung zu, dass Senioren (53 Prozent) und Chroniker (64 Prozent) von der Zuzahlung befreit werden sollten. Dass die Zuzahlungspflicht generell abgeschafft werden sollte, verneinen die Befragten jedoch mehrheitlich (53 Prozent).
Stattdessen teilen die Umfrageteilnehmer zum Großteil (64 Prozent) die Meinung, dass die Zuzahlung auf fünf Euro begrenzt sein und bei Rabattarzneimitteln komplett entfallen sollte (76 Prozent).
Nach Meinung des Apothekenpersonals ist den Betroffenen zu einem Großteil (87 Prozent) durchaus bewusst, dass sie sich von der Zuzahlung befreien lassen können. Dennoch stimmt die Mehrheit (77 Prozent) der Apotheker und PTA der Aussage zu, dass der Beratungsbedarf für diese Thematik bei Patienten hoch ist.
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