Pflegekräfte fühlen sich unvorbereitet auf zweite Welle

Berlin – Die Situation für Pflegekräfte hat sich in der zweiten Welle der Coronapandemie deutlich verschärft. Rund 57 Prozent des Pflegepersonals fühlen sich demnach am Arbeitsplatz nicht ausreichend vor einer COVID-19-Infektion geschützt, so das Ergebnis einer heute in Berlin vorgestellten Onlinebefragung des Deutschen Berufsverbands für Pflegeberufe (DBfK).
86 Prozent fürchteten zudem, dass noch größere Herausforderungen auf sie zukämen. Dem Ergebnis der Umfrage nach glauben mehr als 56 Prozent der Pflegekräfte an eine baldige Knappheit bei der Ausstattung mit FFP2-Masken. Bei weiter steigenden Infektionszahlen fürchteten außerdem über die Hälfte der Befragten einen verschärften Personalmangel.
„Mit dieser Befürchtung geht die Sorge einher, dass die Menschen mit Pflegebedarf sowohl im Krankenhaus als auch in der Langzeitpflege nicht mehr sicher versorgt werden können“, erklärte DBfK-Präsidentin Christel Bienstein.
Ein Drittel der Umfrageteilnehmer denke zurzeit regelmäßig über einen Berufswechsel nach. Dadurch könne es zu „gravierenden Mängeln in der pflegerischen Versorgung kommen“, betonte Bienstein.
Die Umfrage wurde den Angaben zufolge im vergangenen Dezember online durchgeführt. Teilgenommen haben demnach 3.571 Pflegekräfte aus unterschiedlichen Bundesländern und Arbeitsbereichen. Fast 30 Prozent der Befragten arbeite auf einer Intensiv- oder COVID-19-Station.
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