Vermischtes

Pharmaverband: Medikamente von US-Zöllen ausgeschlossen

  • Donnerstag, 3. April 2025
/gopixa, stock.adobe.com
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Berlin – Medikamente sind vom neuen US-Zollpaket zunächst ausgenommen. Das teilte der Verband forschender Arzneimittelhersteller (vfa) heute mit.

Die Pharmabranche sei damit vorerst nicht von den pauschalen Zöllen von 20 Prozent auf Importe aus der Europäischen Union (EU) betroffen, sagte vfa-Chefvolkswirt Claus Michelsen. Es sei aber nicht ausgeschlossen, dass Zölle auf Pharmazeutika möglicherweise in einer weiteren Runde kommen könnten.

Unter die von US-Präsident Donald Trump angekündigten Zölle fielen allerdings Vorprodukte wie sterile Schläuche, die in der Arzneimittelproduktion gebraucht würden.

Für die deutsche Pharmabranche sind die USA das wichtigste Exportland. 2024 gingen laut vfa Waren im Wert von 27 Milliarden Euro und damit knapp ein Viertel (23,6 Prozent) der deutschen Pharmaexporte in die USA.

Umgekehrt habe Deutschland Pharmazeutika im Wert von 12,2 Milliarden Euro (17 Prozent) aus den USA importiert sowie gut zwölf Prozent der Vorprodukte, etwa Grundstoffe und Chemikalien.

Im Ernstfall eines Handelskrieges könnten sich Vorprodukte stark verteuern oder zeitweise ganz fehlen, hatte Michelsen bereits vor Wochen gewarnt. „Damit würde die Arzneiproduktion in Deutschland unter Druck geraten mit Folgen für die Medikamentenversorgung und die Beschäftigten in der Pharmaproduktion.“

Auch der Apothekenverband fürchtet, dass sich US-Zölle negativ auf die Arzneiversorgung in Deutschland auswirken könnten.

„Für die deutsche und europäische Pharmaindustrie ist die USA ein wichtiger Absatzmarkt. Wenn der durch erhöhte Zölle behindert wird, kann das dazu führen, dass die Produktion in Deutschland durch mangelnde Wirtschaftlichkeit eingeschränkt wird“, sagte Thomas Preis, Präsident der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA), der Funke-Mediengruppe. Die Lieferketten seien schon seit Jahren instabil, kontinuierlich fehlten rund 500 Arzneimittel.

dpa

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