Vermischtes

Programmierer veröffentlichen Corona-Warn-App ohne Google-Dienst

  • Dienstag, 8. Dezember 2020
/picture alliance, Eibner-Pressefoto
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Berlin – Eine kleine Gruppe von freien Programmierern hat die offizielle Corona-Warn-App des Bundes für Android-Smartphones in einer alternativen Fassung für Geräte ohne Google-Dienste veröffentlicht. Damit kann die Anwendung auch auf Android-Smartphones laufen, die nicht über die sonst eigentlich notwendigen Google-Play-Services verfügen.

Dazu gehören unter anderen die neusten Huawei-Smartphones aus China, die wegen der Boykottmaß­nahmen der US-Regierung zwangsweise ohne Google-Dienste auskommen müssen. Die App gelangt da­mit aber auch auf Geräte wie das Fairphone 3 mit dem alternativen Betriebssystem /e/, bei dem frei­willig auf Google-Play-Services verzichtet wird.

Die freie Variante der Corona-Warn-App zum Nachverfolgen von COVID-19-Risikokontakten komme komplett ohne Abhängigkeiten von Google aus und sei im freien App-Store F-Droid erhältlich, teilte der Verein Free Software Foundation Europe (FSFE) heute mit. Die FSFE lobte, dass es für die offizielle App keine Nutzungspflicht gebe und die Anwendung selbst als freie Software verfügbar sei.

Auf Android-Smartphones griffen allerdings die notwendigen Google-Dienste „tief in das System ein und untergraben die digitale Souveränität“ der Anwender. Dies verhindere standardmäßig die Nutzung vieler Corona-Warn-Apps für Menschen, die auf Datenschutz und Softwarefreiheit auf ihren Android-Geräten Wert legten.

„Die befreite App heißt im F-Droid-Store ‚Corona Contact Tracing Germany‘, um Namenskonflikte mit der eventuell parallel installierten offiziellen App zu vermeiden“, teilte der Verein weiter mit. Die App nutzt dabei Codes des freien Programmierers Marvin Wißfeld, der die notwendige Schnittstelle in „microG“, eine Freie-Software-Implementierung der Google-Dienste, integriert hat.

Prinzipiell sollten alle Android-Versionen, egal ob mit oder ohne Google-Diensten oder microG, ab Versi­on 6 aufwärts damit funktionieren, erklärte ein FSFE-Sprecher weiter. An einer Unterstützung für An­droid 5 werde noch gearbeitet.

dpa

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