Qualität der Schlaganfallversorgung in Baden-Württemberg nimmt zu

Stuttgart – Patienten in Baden-Württemberg profitieren zunehmend von der „Qualitätssicherung Schlaganfall“. Dies teilte die Qualitätssicherung im Gesundheitswesen Baden-Württemberg (QiG BW) mit.
„Die Qualität der Versorgung von Schlaganfallpatientinnen und -patienten im Land lässt sich mit Zahlen eindeutig belegen“, sagte Matthias Felsenstein, Vorsitzender des Fachbeirats Qualitätssicherung in Krankenhäusern (QSKH) der QiG BW. 97,1 Prozent der Akutpatienten würden in Kliniken mit vom Land ausgewiesenen Schlaganfalleinheiten behandelt.
Innerhalb von 30 Minuten nach Aufnahme wird den aktuellen Daten des QiG BW zufolge bei 77 Prozent der Patienten eine Diagnostik des Kopfes mittels Computertomographie (CT) oder Magnetresonanztherapie (MRT) durchgeführt.
Zu Beginn der verpflichtenden Qualitätssicherungsmaßnahme im Jahr 2004 hatte dieser Wert noch bei 37 Prozent gelegen. Felsenstein zufolge ist eine Bildgebung unter 30 Minuten ein wichtiger Qualitätsindikator für die Behandlung von Schlaganfällen.
Der Vorsitzende des Fachbeirats verwies auch auf die Entwicklung bei den Zahlen der Thrombolysen und Thrombektomien. Lag die Anzahl der durchgeführten Thrombolysen im Jahr 2013 noch bei 2.998, stieg sie bis 2022 auf 4.604. „Die Entwicklung der Zahl der Thrombolysen zeigt, dass den Betroffenen immer besser und immer schneller geholfen werden kann“, betonte Felsenstein. Bei den Thrombektomien erhöhte sich die Anzahl zwischen 2018 und 2022 von 1.260 auf 2.698.
Ein weiterer ausschlaggebender Qualitätsindikator in der Schlaganfallbehandlung ist Felsenstein zufolge der frühe Beginn einer Funktionstherapie. Bei Sprachstörungen erhielten 2022 93,9 Prozent der Patienten eine frühzeitige Logopädie. „Neben der zeitkritischen Versorgung spielt auch die frühe Funktionstherapie eine große Rolle, daher werden in der Qualitätssicherung auch solche Versorgungsaspekte betrachtet“, erklärte Felsenstein.
Die landesspezifische Qualitätssicherungsmaßnahme Schlaganfall wurde vor 20 Jahren verpflichtend für die Krankenhäuser in Baden-Württemberg eingeführt. Es handelt sich dabei um ein datengestütztes Qualitätssicherungsverfahren, das Auskunft über die Qualität der Schlaganfallbehandlung in baden-württembergischen Krankenhäusern gibt.
Nach Auswertung der übermittelten pseudonymisierten Behandlungsdaten durch das QiG BW werden die Ergebnisse an die Krankenhäuser zurückgemeldet, besprochen und gegebenenfalls Optimierungsmöglichkeiten erarbeitet. In Baden-Württemberg werden jährlich rund 40.000 Schlaganfallpatienten akut-stationär behandelt.
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